Harpegnathos saltator Haltungsbericht

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Re: Harpegnathos saltator, das sind die gelben venator!

Beitragvon baumarkthammer » 20. Okt 2010 23:28

Harpegnathos saltator.
Um meine vier Jahre intensivster Lateinstudien nicht ganz ungenutzt verbleichen zu lassen habe ich meine alten Bücher ausgepackt und habe versucht etwas zu ergründen was es nun heißt, was bedeutet Harpegnathos saltator?

Das Artenanhängsel "saltator" ist einfach übersetzt, es heißt Tänzer, oder der tanzende.
Was sehr passend auf die Bewegungen der Tiere bezogen ist, wenn sie etwas interessiert. Sie wippen mit dem Hinterleib hn und her und wedeln mit dem Gaster, was etwas aussieht wie ein ritueller Tanz.
Was aber bedeutet der Gattungsname Harpegnathos?
Harpe bedeutet Sichelschwert, was wohl auf die leicht sichelförmigen Mandibeln bezogen ist.
Was gnathos bedeutet kann man ohne weiteres nicht nachvollziehen, es könnte im übertragenen Sinne auch springend bedeuten, allerdings ist die eigentliche bedeutung des passendsetn Wortes, "natus", eher entspringen.
Harpegnathos venator ist übrigens der Jäger, oder der jagende. Eine auch recht bekannte Art, Odontomachus hastatus ist die mit einem Speer bewaffnete Odontomachus.

Harpegnathos saltator heißt also:
Der tanzende Sichelspringer.

Ein wohl mehr oder weniger passender Name, aber zufriedenstellender als der anderer Tiere.

Der Kolonie geht es übrigens gut.
Gefressen wird soviel es gibt und Milben gibt es keine, auch wenn ich sehr oft danach gefragt werde.
Eier werden auch fleißiger gelegt als es bei allen anderen Haltungsberichten angegeben ist.

Bild

Es sieht wirklich schmerzhaft aus wie die Königin die für ihr Gaster sehr großen Eier rauspresst, es dauert auch im Vergleich zu anderen Ameisenarten sehr lange.
Das Ei legt sie übrigens selber auf den Eierberg.

Um nochmals auf Milben zurückzukommen.
Jedem der Harpegnathos halten will würde ich sehr ans Herz legen seine Tiere nicht zu überfüttern.
Bei einer Kolonie von etwa 40 Tieren reichen 20 Heimchen für eine Woche locker aus um die Imagines zu ernähren und massig Brut aufzuziehen. Wenn man aber nun so viel Füttert wie die Ameisen eintragen, also eigentlich unbegrenzt viel, ist die Wahrscheinlichkeit Milben zu bekommen um ein Vielfaches höher.
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Re: Harpegnathos saltator, das sind die gelben venator!

Beitragvon Raimund » 21. Okt 2010 06:03

baumarkthammer hat geschrieben:Das Artenanhängsel "saltator" ist einfach übersetzt, es heißt Tänzer, oder der tanzende.

"saltare" ist lateinisch und bedeutet springen. Vergleiche auch im Deutschen das Salto (salto, Latein - Ich springe). Deswegen wird vermutlich auch "nathos" flasch abgeleitet sein.
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Re: Harpegnathos saltator- die tanzende Harpegnathos

Beitragvon derameisige » 21. Okt 2010 08:50

gnathos ist griechisch und heißt Kiefer. Vgl. prognath (Kiefer nach vorn gerichtet, Ameisen), orthognath, hypognath.
Also "Springender Sichelkiefer".
lg
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Re: Harpegnathos saltator- die tanzende Harpegnathos

Beitragvon Pi.Ag3 » 21. Okt 2010 08:57

Amüsant, was man so alles aus den lateinischen Begriffen heraus bekommt :lol:
Nettes Bild von der eierlegenden Königin, sowas bekommt man auch nicht alle Tage zu Gesicht. Und natürlich ein exzellenter HB :)

Grüße, Phil
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Re: Harpegnathos saltator- die tanzende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 21. Okt 2010 11:44

Eigentlich war die Übersetzung, vorallem rein aus Latein, nur als Spaß gedacht, zumal ich nicht ernsthaft das Wort gnathos im Lateinischen nachschlagen würde. Wahrscheinlich habe ich es nicht deutlich genug gemacht.
Ganz interessant aber zu lesen was es wirklich bedeutet.
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 12. Nov 2010 21:51

Oft wird gesagt, dass Harpegnathos in einem trockenem Nest gehalten werden sollen um Milben zu vermeiden.
Ich halte nichts davon.
Das Resultat sehe ich eher sehr negativ.

harpegnathos larve.jpg
harpegnathos larve.jpg (75.08 KiB) 11813-mal betrachtet


Die Larven bekommen gelbe Stellen und werden kurz darauf getöte (Foto leider nicht gut gelungen).
Bei dem schnellen larvenwachstum ist es wichtig, dass die Larven es immer recht feucht haben. Wenn das Nest trocknet wachsen die Larven nicht gleichmäßig und sie sterben. Ich will jetzt natürlich keinem Angst machen und befehlen Harpegnathos nass zu halten! Dies ist nur ein eindeutiges Indiz dafür, dass man seine Harpegnathos zu trocken hält. Aber diese Trockenheit ist nur in der Phase des schnellen Wachstums verhängnissvoll, meistens ist Trockenheit nur sehr Wachstumshämmend für die Tiere.
Aber es ist einfach immer wieder schade, wenn ein weiteres Ei nicht zur Arbeiterin wird, denn ich habe langsam den Eindruck, dass nur jedes vierte oder fünfte Ei überhaupt schlüpft, ich kann mich aber auch irren, da ich darauf nur beiläufig achte.

Übrigens haben sich die ach so scheuen Harpegnathos schon lange an Licht gewöhnt.
Ich kann schon längere Zeit das Nest aufdecken ohne, dass das Verhalten geändert wird.
Dies kann ich sagen, da ich sie auch schon unter Rotlicht beobachtet habe und das ungestörte Verhalten also mehr oder weniger schon kenne.
Ungestört fressen und füttern die Tiere weiter, wenn ich das Nest aufdecke.

Harpegnathos essen.jpg


Übrigens ist das die selbe Stellung in der sich die Tiere auch gegenseitig putzen, da sie dies alleine kaum schaffen.
Aber was mich noch sehr viel mehr freut, ist, dass das Verhalten gegenüber der Königin sich nicht ändert!
Erst jetzt sieht man richtig gut: Die hat ihre Mädenls im Griff!

Harpegnathos KNOWYOURPLACE!.jpg


Wie im Bild zu sehen ist, stolpern die Arbeiterinnen fast über ihre eigenen Beine, im verzweifelten Versuch bloß nicht der Königin aufzufallen und schön aus dem Weg zu bleiben. Sogar die Fühler werden eingezogen, so sieht eine respektvolle Ameise aus!
Diese Königin hat noch Power, die würde wahrscheinlich gerne selber Heimchen jagen gehen, wenn sie nicht Untergebene hätte, die sie ja schon drangsalieren muss!
Nunja, ganz so negativ ist die Königin auch nicht, aber sie ist sehr fit und die Arbeiterinnen wissen das.
Erstaunlicher Weise sind die Arbeiterinnen, die die Königin bewirten immer hinter ihr und es sieht manchmal aus als wäre es ihnen so rum lieber, ich werde versuchen davon ein Foto zu machen!
Bis zum nächsten mal!
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 12. Nov 2010 22:05

Da ich eben noch gefragt nach der Stabilität gefragt wurde habe ich noch einige Worte zu den Mandibeln zu verlieren.
Obwohl die sehr dünn sind, haben sie ungeahnte Stabilität.
Durch ihre Form halten sie sehr viel Druck aus. Zur Verdeutlichung hier mal ein kleines etwas ungeschickt zusammengestelltes Bild:

Harpegnathos Mandibeln.jpg


Da sieht man schön die Form.
Der Sinn dieser Mandibeln ist es nicht, wie bei Camponotus, große harte Sachen zu schneiden, sondern schnell eine Beute festzuhalten.
Harpegnathos müssen nichts schneiden und müssen sich in kein Holz beißen, mit diesen Mundwerkzeugen springen sie die Beute nur an und mit der großen Fläche und dem Wiederhaken am Mandibelansatz, der in die Beute geschlagen wird, gibt es kein Entkommen mehr für das Tier, nun wird gestochen, bis die Ameise keine lust mehr hat zu stechen.
Übrigens sollte man nie versuchen eine Harpegnathos irgendwo abzuziehen, wenn sie sich verbissen hat, man renkt ihr eher den Oberkiefer aus als dass man sie von ihrer Beute löst!
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon Erne » 12. Nov 2010 23:59

und sich einen ganzen Tag lang verpuppt haben. Das ist bei Ameisen nicht so normal.


Muss da widersprechen, ist nicht so selten.

Eine interessanten, lebhaften Bericht, den ich hier nachlesen kann.
Untermauert mit gelungenen Bildern, bin stark am überlegen, ob ich es mit dieser Art nicht auch mal versuchen sollte?

Grüße
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon Creature » 13. Nov 2010 09:33

Ist auf jeden Fall sehr gut geführt der Bericht. Ich spiele ja sowieso schon länger mit dem Gedanken Harpeganthos venator
mir zuzulegen.
Irgendwann in ein paar Jahren werd ich mir die Racker holen oder eine Pachycondyla Art
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon Stiko » 13. Nov 2010 09:43

Ich finde die Saltator am schönsten von den Harpegnathos. Nur leider gibts die nur gaaanz selten, und wenn dann, kann man die nicht bezahlen. 300-400 Euro ist schon ein wenig happig. Nichts desto trotz überlege ich mir die Harpegnathos saltator zu besorgen, wenn ich ein Becken mit guten Haltungsparametern gebaut habe.

Vielen Dank für den schönen Haltungsbericht.
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 13. Nov 2010 16:09

Haltungsparameter sind bei dieser Art einfach herzustellen.
Raumtemperatur reicht fast aus, 5cm über dem Nest hab ich eine Energiesparlampe angebracht, da Harpegnathos wirklich nicht die wärmeliebendste Art sind reicht das aus.
Das wichtigste ist eine stätige Nahrungszufuhr und ein stetig feuchtes Nest.
Harpegnathos bauen nur gut Brut auf, wenn immer genügend Futter da ist, die Brut frisst auch schrecklich viel.
Also ist das wichtigste einfach die Nachhaltigkeit des Fütterns und auch zugängliches Futter. Ein großes Becken ist eher stark von Nachteil, da es den Ameisen schwer fällt große Mengen Futter einzutragen, wenn das Becken zu groß ist.
Ich hatte die Kolonie schon in großen Becken, das Verhalten in einem Gemeinschaftsbecken ist sehr interessant und es ist schön zu sehen wie sich die Ameisen durch das Becken schleichen, aber die Brut hat sehr stark darunter zu leiden oder wird garnicht erst aufgebaut.
Die Kolonie fordert schon so ihre 30 Heimchen die Woche, die fressen mehr als meine zweijährige Messor Kolonie mit etwa 1000 Arbeiterinnen und massig Brut...
Im Nest wird übrigens nichts gestapelt, keine Brut (ausgenommen Eier) und auch nicht die Heimchen. Wenn Platz da ist, dann bekommt alles seinen Platz, die Ansprüche an das Nest sind also größer als die Ansprüche an das Becken.
Es ist den Ameisen lieber habe ich manchmal das Gefühl, wenn sie einfach nur kurz raus müssen um Futter zu holen und nicht lange suchen und jagen müssen und dann den ganzen Tag unterwegs sind.
Unser aller Ziel ist es ja eine ausgewachsene Kolonie aufzuziehen.
Übrigens steigert abgekochtes Futter wahrscheinlich die Schimmelgefahr. Diese Ameisen beteuben ihre Beute nur mit dem Stich, danach liegt sie manchmal vier Tage oder eine ganze Woche im Nest rum, das würde auch mit den abgekochtem Futter passieren, nur dass es eben nicht mehr am Leben ist, also schimmelt es einfach oder wird schlecht.
Ich kann irgendwie nicht glauben, dass eine Kolonie, der es gut geht besonders anfällig für Milben wäre, zumal es entgegen der allgemeinen Meinung doch sehr reinliche Tiere sind.
Die meisten Halter werden wohl irgendeinen Fehler gemacht haben, wodrurch die Kolonie schon geschwächt war.
Oder sie hatten keine Königin, was man oft hört. Natürlich kann man nichts machen, wenn die Kolonie schon vermilbt ankommt.
Das sind aber alles Vermutungen, ich will auch keinem vorwerfen, dass er einen Fehler gemacht haben muss, finde es allerdings naheliegend, wenn die Tiere einfach allen eingehen, wie man es so oft hört.
Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass viele ein falsches Nest anbieten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich die Kolonie in einem herkömmlichen Ytong mit mehreren Kammern hätte halten können, dann könnten die Vieles nicht so tun wie sie es jetzt machen. Ponerinae, zu denen Harpegnathos mitzählt, haben einfach eine sehr eigentümliche Ansicht, was Nester angeht. Wobei man dies natürlich auch nicht SO verallgemeinern darf, Diacamma, ebenfalls Ponerinae, können so ziehmlich in allem leben.
Wie man dann das Becken gestaltet ist egal, es muss einfach nur leicht zugängliches Futter haben, das ist das wichtigste, dann sind es sehr angenehm zu haltende Ameisen, die mehr verkraften als viele denken.
Abfall gibt es übrigens nicht sehr viel, die Heimchen werden zu einem großen Teil gefressen und es bleiben nur einige Überbleibsel, diese werden dann in eine Ecke des Beckens geworfen.
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 14. Nov 2010 19:19

Heute lade ich mal einige Fotos hoch, da ich zunehmend das Gefühl habe, dass Haltungsberichte ohne Bilder komplett ignoriert werden.
Generell werden meistens wohl die Bilder angeguckt.

GEDC0874.jpg
Beim Fläschchen geben.



GEDC0876.jpg
Synchron Fütterung



GEDC0880.jpg
Die kleinen werden um die Heimchen herum gelegt zum Fressen



GEDC0881.jpg
Glanzleistung im Gleichgewichthalten; Arbeiterinnen stehen auf zwei Beinen zum Beinchenputzen



queen.jpg
Königin auf sehr kleiner Puppe; Das erste Männchen unterwegs?
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon Dr_Karrissen » 16. Nov 2010 15:35

Harpegnatsos Kolonien werden nicht sonderlich groß oder?
Wenn man deinen bisherigen Bericht liest, würde es mich stark wundern, wenn jetzt eine einfach nur zu kleine Arbeiterin kommt^^
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 16. Nov 2010 16:27

Ja, das stimmt.
Ab etwa 70 Tieren soll es schon vorkommen, dass Geschlechtstiere, sogar Jungköniginnen aufgezogen werden.
Allerdings ist es für Harpegnathos angeblich üblich, dass es etwas kleinere und etwas größere Arbeiterinnen gibt, dies würde aus Bevorzugung von Larven und deren Konkurrenz zwischeneinander hervorgehen, siehe hier Myrmica rubra.
Allerdings habe ich beobachtet, wie auf den Fotos auch zu sehen ist, dass etwas größere Larven, die einen Tag vor der Verpuppung stehen bei seite genommen werden und einzeln gepflegt werden, also ist die Konkurrenz zwischen den Larven relativ gering.
Allerdings war diese kleine Puppe die erste Larve, die sich verpuppt hat, es könnte also auch eventuell eine arg kleine Arbeiterin sein. Dass wie bei Myrmecia kleinere Arbeiterinnen aufgezogen werden, die sich um die Brut kümmern (siehe hier Ernes Myrmecia Bericht) halte ich allerdings im Moment nicht für naheliegend, würde es sogar fast sicher ausschließen, das passt du der Art nicht so ganz, eben wegen der kleineren Kolonien und vergleichsweise kleinen Arbeiterinnen.
Es ist also wahrscheinlich, dass in der Pupp ein Männchen steckt.
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Re: Harpegnathos saltator- die springende Harpegnathos

Beitragvon baumarkthammer » 17. Nov 2010 19:04

@Stiko, ich finde Harpegnathos undet sehen auf Bildern schöner aus, allerdings sind sogar die Bilder sehr selten!
@Erne, ja, ich kann verstehen, dass du das überlegst es sind wirklich schöne Tiere. Bei den ganzen Ameisen die du wahrscheinlich schon hast, werden sie dir wahrscheinlich nicht so schnell lästig, sie sind mit relativ wenig Arbeit zufreidenzustellen und sind, wenn man freie Nesteinsicht hat, wirklich sehr interessant und überraschen einen immer mal wieder. Die Art empfinde ich als sehr angenehm in der Haltung. Das war die erste Art bei der ich eine so lange Verpuppungsdauer bemerkt habe, war auch eine meiner ersten Ponerinae.
@Creature, die Unterschiede sind wirklich gigatnisch zwischen Pachycondyla und Harpegnathos, überleg gut, was du nimmst.^^
@Alle, danke für das viele Lob!
Auch danke an Raimund und derameisige, für die Richtigstellung des Namens!



Es scheint mir, die Zeit in der jede Puppe gleich groß war, ist nun sicher vorbei.
Immer wieder in den letzten Tagen sind kleinere Puppen aufgetaucht, zu meiner sehr großen Freude aber auch große Larven!
Einige sehen echt fett aus im dierekten Vergleich zu den anderen.
Sind es vielleicht wirklich schon Jungköniginnen?

h3.jpg
h3.jpg (75.64 KiB) 9142-mal betrachtet


h.jpg


Weiter werden aber gut Eier gelegt, der Eierhaufen wird nie kleiner. Es scheint mir immernoch, dass bei weitem nicht jedes Ei schlüpft, ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Haufen eine Reserve sein soll für schlechtere Zeiten.
Zeitweise wird der Haufen sogar etwas zu groß und aufgeteilt, es handelt sich aber immer um etwas mehr als 20 Eier, vielleicht sogar mehr als 30. Woran es liegt, dass nur so wenige Eier zu schlüpfen scheinen weiß ich nicht, es ist immer Futter vorhanden.
Vielleicht vertue ich mich auch und es erscheint mir nur so, als wenn es so ein großer Unterschied zwischen gelegten und geschlüpften Eiern wäre, das kann ich nicht ausschließen!
Sicher ist aber: Die Gyne legt noch gut.

h2.jpg
h2.jpg (61.17 KiB) 9528-mal betrachtet


Immer mal wieder legt sie ein Ei auf den Haufen. Allerdings nachdem sie es einige Zeit lang getragen hat, ich nehme an, dass sie es in ihren Mandibeln aushärten lässt.
Die großen Larven haben auch heute angefangen sich zu verpuppen. Sie wurden ungewöhnlich lange bei seite gehalten und einzeln gefüttert, vielleicht auch ein Zeichen für eine Jungkönigin?

h4.jpg


Mit Sicherheit kann ich dies erst sagen bzw es generell behaupten, wenn ich etwas weiter beobachtet habe, aber das braucht noch Zeit, mindestens bis die Puppen schlüpfen und bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.

Recht häufig werden Beutetiere auch in etwas in der Art von Fressgemeinschaften zerlegt und gefressen.

h1.jpg


Dabei lehnen zwei oder sogar drei Arbeiterinnen aneinander und fressen in der Luft, so kompensieren sie wohl ihre, zum Fressen etwas benachteilingende Mandibelform. Das Lehnen gegeneinander ist dabei wahrscheinlich zum besseren Halten des Gleichgewichtes, oder damit die Tiere einen Wiederstand haben beim Schneiden etc.
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