Haltungsberricht zu Pheidole

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Haltungsberricht zu Pheidole

Beitragvon Lasius-de-neger » 3. Jan 2009 23:18

Hallo zusammen und ein Frohes neues Jahr an alle.

Und zwar hab ich mir berreits im September hier eine kleine Kolonie Pheidole pallidula gekauft und in der zwischenzeit ein paar interessante beobachtungen gemacht die ich hier gerne aufschreiben möchte.

Erstmal ein paar angaben zum Equipment das ich verwende um sie zu halten.

Eine Armeisenfarm + Sand/Lehmgemisch (34 x 2.5 x 21 cm)
An die per schläuche ein Futterregenzglas (Honig/Zuckerwasser) und eine mini Arena in der ich Futtertiere anbiete , angeschlossen sind.

Auf die Armeisenfarm + Sand/Lehmgemisch hab ich zurück gegriffen da diese Art sehr gerne buddelt , sich zwar auch in Ytongsteinen gut halten lässt und auch besser beobachten lässt , ich ihnen aber ein relativ natürliche Nestumgebung geben wollte und ihrer vorliebe zum selbst buddeln einfach nicht einschrenken wollte da oft wenn sie selber entscheiden können ytongnester nicht angenommen werden und unter dem Stein oder an anderen stellen lieber selber Nester buddeln.

Nest wird Feucht gehalten aber nicht Naß das ich durch eine Ytongstein schicht erreiche die sich am boden befindet und zu ca. 0,2-,0,5 cm mit Wasser gefüllt ist , die ich nach verdunstung mit einer Spritze und 20cm langen Nadel wieder neu befeuchten kann.

Zusätzlich habe ich noch eine Wärmelampe die im moment aber nicht an ist, da ich eine Winterruhe durchführe.
Da ich mir denke das es besser ist wenn man versucht naturnahe Wetterbedingungen zu simulieren.
Und da im moment auch in Spanien und Italien Temperaturen um 10°C (siehe Wetter.com) sind haben es meine Ants auch nicht viel wärmer ;) .

Zu meiner Kollonie:
Als ich sie bekam waren es
- 1x Queen
- 0x "Soldatinnen"
- 12x Arbeiterinnen
- ca. 10-15 Eier
- 4-5x Larven
- 0 Puppen

Am zweiten Tag zogen sie vom Reagenzglas in die Farm bis auf die Queen , nach dem die Arbeiterinnen proviesorisch ein kleines Nest gegraben hatten. Denn die Queen begutachtete das neue Nest wo sie soebend reinpasste, da die gänge noch kaum ausgebaut waren.
Es war ihr zueng so das sie ohne Brut mit nur 1-2 arbeiterinnen ins Reagenzglas zurück zog und der rest der Truppe mit dem anlegen einer Kammer beschäfftigt war , was der Queen aber scheinbar nicht schnell genug ging so das sie ein Tag später den ausbau selbst in die "Hand" nahm.

Nach ca. 1- 2 1/2 Wochen waren dann auch die ersten neu geschlüpften arbeiterinnen zu sehen die sich aus den bereits vorhandenen Larven entwickelten. Die frisch geschlüpften Arbeiterinen waren farblich sehr gut von den älteren zu unterscheiden sie glichen fablich den Lasius flavus Arbeiterinnen wärend die älteren dunkler waren und eher Myrmica rubra farblich glichen.

Zu der Zeit war die Temperatur noch um 19-22 °C die ich bis zum November hin auf 12 °C abfallen ließ (Wöchentlich Tagsüber ca 1-2 °C - Nachts 3-5 °C ) um sie schonend auf die bevorstehende Winterruhe vorzuberreiten und ihrem Stoffwechsel die möglichkeit zu geben sich auf die bevorstehende Zeit anzupassen.

Ca. bei einer Raumtemperatur von 15°C war schon eine deutliche abnahme der aktivitäten zu spüren und die sonst so flinken und hastigen Arbeiterinnen zogen sich immer mehr zurück, bauten nur noch am Nest die Königinnen und Brutkammer aus , so das man deutlich spüren könnte das die "Jagt -" Futterbeschaffungs aktivietäten deutlich zurück gingen , wodrüber ich mir aber keine sorgen machte da ich durch jahrelanges halten von Myrmica rubra und Lasius niger ein solches verhalten schon kannte. Zwar waren immer noch vereinzelnt Arbeiterinnen an Futtertieren zusehen aber halt nicht mehr so in der intensität wie man es von Pheidole gewohnt war.

Zudem muss ich noch anmerken das die kleinen Arbeiterinnen für ihre größe ziehmlich lange leben , da ich über 1-2 monate kaum verluste von Arbeiterinnen hatte, was eigentlich meine größte sorge war als ich den entschluss faste sie überwintern zu lassen , da ich schon vor einigen jahren erfahrungen mit Pheidologeton diversus gesammelt hatte und die relativ hohe "Sterberate" wegen einer sehr kurzen lebensdauer der Arbeiterinnen ca. 1-2 wochen und ich durch diverse "anfängerfehler" diese kolonie recht schnell verlor.

Jetzt im moment (03.01.2009) ist die Kolonie zwar auf das "nötigste" zusammen geschrumpft ca. 3-4 Arbeiterinnen denke mal die sich aus den vorhandenen Larven entwickelten und ca 10-15 sichtbare Eier deren bestant um ca 4-7 Eier schwankt.
Die Schwankung erkläre ich mir so das sich die Queen ab und an mal, das ein oder andere Ei frisst . Trotz immer noch angebotenem Futter, das auch nur noch sehr selten genommen wird zumindestens nur noch sehr selten beobachten lässt. Da die arbeiterinnen sich fast nur noch ausschliesslich in der Kammer aufhalten und auch jegliche ausbau aktivitäten eingestellt haben. Sie sind zwar noch aktiv aber halt nur das nötigste wird von ihnen erledigt - Brut putzen usw.

Was aber auch in einer Ruhe phase normal sein sollte. Deswegen mach ich mir auch keine sorgen um die kleine Kolonie und sehe das im moment einfach als natürliches verhalten. Die aktuelle Temperatur liegt Tags und Nachts bei konstant 10-12 °C. Ich werde sie nächsten monat langsam wieder an wärmere Temperaturen gewöhnen, so das ich wieder wöchentlich vom Februar - März die Temperatur um 2-3 grad auf vorerst wieder 22-24 °C anheben werde. Da sich bis dahin sicherlich nicht mehr viel ändern wird, werde ich den nächsten beitrag auch wieder erst anfang März schreiben und berichten wie der übergang aus der winterruhe vonstatten ging.

Hier könnt ihr Eure Fragen und Anregungen zu meinem Halterbericht stellen:

http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=169&t=10529


Gruß Lasius :D
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Re: Haltungsberricht zu Pheidole

Beitragvon Lasius-de-neger » 20. Jan 2009 12:27

20.01.2009:
Vorzeitig mal noch ein kleineres Update.

Und zwar hat sich die letzten Tage unplanmäßig die Temperatur ein bisschen , durch die wieder relativ milden Wetterbedingungen , bei meinen Pheidole erhöht.

Und es ist auch schon Aktivität zu erkennen, so das ich mich entschloss sie jetzt schon etwas früher wie geplant wieder an wärmere Temperaturen zu gewöhnen.
Ich konnte gestern Abend bei einer routine Kontrolle zwei neue Arbeiterinnen entdecken die bestimmt erst wenige Stunden Alt waren.
Die bewegungen der kleinen waren noch ganz unkoordiniert und "klammerten" sich an die Gyne von der sie aber immer wieder abrutschten.
Die Gyne selbst versuchte die kleinen zuputzen , was lustig anzuschauen war, da die kleinen selbst ,sich immer an den Beinchen der Gyne festhalten wollten .
Nach 3-4x im Kreis drehen viel dann mal eine kleine Arbeiterin ab und konnte geputzt werden . :mrgreen:
So jung und schon "wasserscheu" dachte ich mir mit einem grinsen im Gesicht.

Eine ältere Arbeiterinn ließ sich auch schon beim Ausbau des Nestes beobachten wärend eine andere an einem Stückchen Mehlwurm dran war , die ich immer durchgehend mit anbot.
Im moment liegt die Temperatur wieder bei ca. 15-16°C .
Um die Temperatur erstmal gleichmäßig zu halten hab ich sie an ein Koi Kaltwasser Aquarium gestellt , die Idee die ich im Auge hatte die Farm über eine Heizmatte mit Zeitschaltuhr zu temperrieren hab ich wieder verworfen da sich bei einer Testfarm zeigte das durch schwankungen in der Raumtemperatur (ca. 4-5°C) die erzeugte Wärme um rund 10°C in der Farm selbst schwankt, was mir etwas zu heikel war. So greif ich erstmal wieder auf meine Wärmelampe zurück bzw. "parke" die Antfarm an einer Seitenscheibe meines Cinchilden Aquariums wo auch immer muckelige 28°C drin sind, das sollte auch genügen. 8)

Das Eier paket ist augenscheinlich gleich groß geblieben.Was ich aber schlecht beurteilen kann da ich noch eine Kammer vermute die sich nicht einsehen lässt, in der sich dann auch die Puppen befanden aus denen die 2 Arbeiterinnen schlüpften, die mir vorher garnicht aufgefallen waren.

Auch so macht die Kolonie einen gesunden und guten auch wenn noch verschlafenen eindruck. :wink:

Meld mich sobald es wieder interessantes zu beobachten gab.

Gruß Lasius :D
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