Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 26. Aug 2010 17:01

Momentan geht das ja noch mit der Futtersuche. Aber ich denke, wenn die Kolonie erstmal größer ist, werde ich um den Zukauf nicht rumkommen. Alos warum nicht mal probieren, ob ihnen Wachsmottenmaden schmecken?

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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 2. Sep 2010 08:15

Wenig los im Bericht und ihr könnt's euch denken: Auch in der Arena bewegt sich nur noch hier und da mal eine Ameise träge zum Zuckerwasser. Proteinfutter wird links liegen gelassen.
Daher wird mein Bericht für dieses erste Jahr zu Ende gehen. In etwa drei-vier Wochen steht der Umzug an, ich werde mich dann nochmal kurz melden und ansonsten nur bei außergewöghnlichen Ereignissen.

Zu einer der Fragen, Größe und Aufgabe, konnte ich eine Antwort finden und will euch die Lösung nicht vorenthalten, ist ein interessanter Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar. In meiner eigenen Kolonie hatte ich den Eindruck, dass zunächst kleinere Arbeiterinnen die Außenaufgaben übernehmen und bei Bedarf größere rekrutieren.

Im Frühjahr soll's dann weiter gehen. Drückt mir die Daumen, dass die junge Kolonie gut durch den Winter kommt.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 27. Okt 2010 13:11

Hallo wieder mal.
Wie das so ist mit nem neuen Internetanschluß, hat's auch bei mir etwas länger gedauert, als gedacht, daher melde ich mich erst jetzt wieder.

Der Umzug schein gut über die Bühne gegangen zu sein. Das Formi auf dem Beifahrersitz auf ner Decke als Vibrationsdämpfer (und natürlich angeschnallt ;)) ging's so langsam wie erlaubt über die Autobahn. Die Grillen waren recht aufgeregt, von meinen ladies wurde das Ganze verdächtig cool aufgenommen. Nicht ein Tier konnte ich während der Fahrt sehen, wenn ich hin und wieder mal rübergespäht hab. Die größeren Zweige hatte ich natürlich vorher abgenommen, damit die nicht irgendwo verheerend einschlagen, am Besten direkt auf's Nest. So sah denn auch alles noch intakt aus, als wir ankamen.

Nun steht die Kolonie im Keller, wo es zunächst noch etwas über 10 Grad hatte. Allerdings war auch die Außentemperatur noch etwas höher, also kein Grund zur Beunruhigung. Als Futter gibt es wie schon in den Wochen vor dem Umzug Honig, wozu Wasser gereicht wird. Hier hatte ich dann noch ein weiteres Indiz dafür, dass nicht alle tot sein können, denn die Tränke -es ist ein Sprudeldeckel mit Kletterhilfen versehen - war recht schnell leer. Da die Ameisen dem Honig nur wenig Flüssigkeit entnehmen können, schließe ich darauf, dass das Wasser von ihnen genommen wurde. Auch in meiner alten Wohnung konnte ich oft Tiere an der Tränke sehen. Um ganz sicher zu gehen, dass nicht doch Verdunstung eine Rolle spielt, soll beim nächsten Besuch ein Kontrollbehälter neben das Formi, um einen Vergleich zu haben.

Ob die Kolonie überlebt, wird sich im Frühjahr zeigen. Wie schon geschrieben werde ich wohl auch erst dann hier weiter schreiben...
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen angenehmen Winter und euren Kolonien gutes Überwintern.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 10. Mär 2011 12:13

Hallo liebe Ameisenfreunde.

Endlich wird's Frühling und als ich im Wald die ersten Ameisen in der Sonne baden sah, habe ich beschlossen, auch meine kleine Kolonie darüber in Kenntnis zu setzen. Also habe ich sie wieder zu mir geholt, damit sie jeden Morgen etwas Sonne abbekommen und langsam aufwachen.

Die Unsicherheit, ob die Kolonie den Winter überlebt hat, legt sich langsam. Von Wasser in Behältern bin ich dazu übergegangen, das ganze Becken immer mal wieder zu besprühen. Vorgestern hat sich dann auch tatsächlich was geregt und zwei Ameisen sind in Nestnähe herumgelaufen. Gestern dann waren es zwei Serviformica und so bin ich nun auch sicher, dass sie zumindest nicht alle der letztes Jahr gegebenen Puppen gefressen haben. (Wer sich erinnert: Ich hatte noch eine Serviformica aus dem Shop, also muss die zweite letztes Jahr bei mir geschlüpft sein.) Sie labten sich am Honig, trugen diesen in's Nest ein und erkundeten noch etwas das Becken. In etwa einer Woche werde ich wieder Proteine anbieten.

Leider hat sich im Becken etwas Schimmel gebildet und da ich ja eh gern hätte, dass meine ladies umziehen, habe ich mich an's Basteln gemacht. Erne hat ja auf seiner Seite tolle Anleitungen, daran habe ich mich etwas orientiert. Ein Nestblock aus Gips liegt jeweils an der Längs- und Querseite des Beckens (20x30cm), befestigt mit etwas Silikon. War nicht ganz einfach für mich als Neuling, aber mit zwar klebrigen Fingern hat sich das Ganze doch erstaunlich gut machen lassen. Einige der Gänge sind mit Erde versiegelt, sonst wären wohl beide Nester momentan noch zu groß für meine Kolonie. Rotfolie kommt noch dran.
Unter einer Plexiglasscheibe ist eine Schicht Seramis als Wasserspeicher, auffüllbar durch ein Stück Schlauch. An dessen oberen Ende habe ich ein Abfluß-Siebchen angebracht, damit keine Ameise in den Speicher gelangen kann. Auch sonst sind alle Ritzen gut abgedichtet. Den Wassertest hat es zumindest bestanden.

Den oberen Teil des Beckens habe ich mit etwas (Sand-)Boden abgedeckt, auf dem vorrangig Moos liegt. Mir ist aufgefallen, dass der Schimmel im anderen Becken sich dort nicht ausgebreitet hat, wo Moos verteilt war, also halte ich das für sinnvoll, gerade in Nestnähe. Abschließend habe ich alles noch einmal gut mit Wasser besprüht, so dass dieses Becken derzeit noch zu feucht ist. Aber in einigen Tagen werde ich es für die Kolonie öffnen. Allzu aktiv sind die Tiere derzeit eh noch nicht.

Hier mal die Ansicht des neuen Beckens:
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 18. Mär 2011 20:22

Echt klasse, ich freu mich grad irre über meine Haustiere! Das neue Becken wurde nicht nur erkundet, sie sind heute im Laufe des Tages dazu übergegangen, eines der Nester zu belegen. Ständig sehe ich Ameisen drin und vor allem am Eingang zu Werke. Sie tragen Moos und ein paar Nadeln, die sie darin finden konnten, zum Eingang. Auch werden ständig andere Ameisen vom alten Nest herübergetragen.
Was mich besonders freut: Erst einmal habe ich einen Rücktransport beobachtet. :)
Ich hoffe, dass ich einen Blick auf die Königin mit Geleit beim Übersiedeln erhaschen kann, denn für mich sieht grad alles danach aus, dass sie hier ihr neues zuhause einrichten.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 18. Mär 2011 23:25

Jaaaa! Heut ist echt ein wunderschöner Ameisentag. Begeistert vom emsigen Treiben konnt ich die Augen nicht vom Formi lassen, und hab grad eine Ameise mit einem kleinen Eierpaket auf dem Weg zum neue Nest beobachten können. :)
Meine Königin hat den Winter überlebt, wie ich mich freu! :D
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 20. Mär 2011 12:01

So wie ich das sehe, hat die Kolonie das neue Nest angenommen. Das ging echt schneller, als ich dachte und hat keiner weiteren Maßnahmen bedurft, wie man oft liest (Austrocknen/Überbefeuchten des alten Nestes). Diese Art scheint so rege, da wär sowas echt erzwungen. Lediglich Honigwasser haben sie an dem Tag verputzt wie irre.
Jetzt muß ich "nur" schauen, dass ich die Bedingungen halten kann. Aber Erne's Tip, sich etwas nach dem Kondenswasser im Wasserspeicher zu richten, klingt gut und solange dort Tröpfchen sind, werde ich auf weitere Zugabe von Wasser in den Speicher verzichten. Ein kleines Schälchen reines Wasser wird natürlich angeboten neben dem Honigwasser.

Ich hab auch gelesen (Danke, oh Weihnachtsmann, dein Name sei Hölldobler & Wilson :wink: )und dann bei Mickey Bustos von Antscanada nochmal gesehen, dass solche Arten sich besser entwickeln, wenn sie alle paar Jahre das Nest wechseln, da sie so auch ihre Hygiene zu regulieren scheinen. Aber jetzt haben sie ja erstmal ein neues zuhause, also kommt vor weiterem Nestbau zunächst die Neugestaltung der Arena.

Hier mal zwei Bilder, die meine Lieblinge vor ihrem Nest in der Wärme zeigen:

IMG_2035.JPG


IMG_2036.JPG


Hier nochmal der Link zum Diskussionsthread. Ich bin weiter dankbar für Anregungen und Kommentare.
http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=167&t=14269
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 24. Mär 2011 08:23

Das neue Jahr hat nun tatsächlich begonnen und es fängt sehr vielversprechend an:
Das Nest ist angenommen und wurde weiter ausgebaut, vor allem mit Moosteilen. An der Scheibe klebt hier und da etwas Erde, was ich aber nicht schlimm finde, denn ich kann immer noch etwas von der Nestaktivität beobachten. Und den Tieren scheint es doch beim Laufen zu helfen, wenn sie etwas mehr Halt finden. Durch die Rotfolie kann ich eh nicht soo viel erkennen, auch weil sie etwas arg spiegelt. Aber ich möchte die Tiere nicht ständig stören, indem ich die Folie immer wieder abnehmen. Der Einblick, den ich momentan habe, genügt mir. Vorher konnte ich ja gar nichts sehen. ;)

Seit dem Umzug hat sich die Kolonie ausschließlich im Nestbecken aufgehalten, soweit ich das sehen konnte. Und arbeitsbedingt war ich sehr viel hier zu Hause, so dass ich recht sicher gehen konnte, dass kein Verkehr zwischen dem alten und dem neuen Nest mehr stattgefunden hat.
Also hab ich mich mal daran gemacht, das alte Becken auszuleeren und dabei Stück für Stück das alte Nest abgetragen, um zu sehen, ob ich noch etwas finde. Es war jedoch tatsächlich komplett verwaist. Hier und da befand sich (leider) etwas Schimmel im Boden. Umso besser, dass die Kolonie umgezogen ist.

Zur Zeit bastele ich eine Rückwand für die Arena, denn zum Einen sollen die Ameisen auch die Vertikale als Fläche nutzen können. Es sieht ja nicht schön aus, wenn sie mit unsicher an der Scheibe langkrabbeln und dann irgendwann abschmieren. Auch wollte ich die Rückwand etwas ansehnlicher gestalten. Da muss ich aber noch etwas dran arbeiten, so richtig toll sieht das Ganze noch nicht aus.
Der andere Grund, weshalb ich diese Wand baue, ist, dass die Einstiegslöcher doch recht weit oben sind. Vorher hatte ich ja mit kleinen Ästen einen Zugang hergestellt, aber dort bin ich recht oft dran gekommen, wenn ich Futter in's Becken gab oder Gemüll entfernte. Also auch wieder eine Störung und Stress für die Ameisen.

Hier mal ein Bild des Nestinneren (oder der Versuch ;) ) Zu den zwei kleinen Eierpaketen des Umzugs sind weitere dazu gekommen:
IMG_2049 (2).jpg
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 28. Mär 2011 15:45

So, das neue Becken ist soweit fertig, allerdings muß es noch austrocknen, ehe die Ameisen es erkunden dürfen.

Hier gab es ja tolle Anregungen und so hab ich auch aus Styropor eine Rückwand gebastelt. Den Werkstoff mag ich ja eigentlich nicht so arg gerne, weil sich die Krümel so schnell elektrisieren und dann überall anheften. Aber zum Modellieren ist es halt doch toll.

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Nach einem Überzug mit Lehmpampe ;) sah das Ganze dann schon eher nach Felswand aus. Zur Dekoration habe ich etwas künstlichen Efeu hinzu, für lebenden Efeu bräuchte ich wieder mehr Substrat und müsste ihn ggf zurückschneiden. Auch habe ich etwas Bedenken wegen Pestizidrückständen, wie ich in anderen Berichten lesen konnte. Den Boden hab ich diesmal etwas dünner gehalten, ich möchte nicht nochmal den Fehler machen, dass sich die Ameisen in der Arena eingraben. Auf etwas Moos konnte ich auch jetzt nicht verzichten.

So sieht das neue Becken von oben aus, und ich bin gespannt, wie es meiner Kolonie gefallen wird.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 5. Apr 2011 09:12

Zeit für einen kleinen Zwischenstand:

Die Arena ist angeschlossen und wird von den Ameisen bereits erkundet und zur Aufnahme von Honigwasser besucht. Auf dem neuen Untergrund können die Damen sich gut halten, wenngleich sie hier und da noch auf etwas loseres Material stoßen und gemeinsam mit den Krümeln runterpurzeln. Alles in allem ist es aber eine Verbesserung zum Glas, auch optisch für mich als Betrachter. :wink:

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Sie verharrte lange Zeit an dieser Stelle, ganz in der Nähe im Ende des Verbindungsschlauches saß eine der beiden jungen Grillen, welche die Anlage ebenfalls weiter bewohnen.

Noch immer bin ich guter Dinge, dass die Königin lebt: Aus den Eiern sind inzwischen einige Larven geschlüpft und manche haben doch schon eine beachtliche Größe. Auch neue Eierpakete sind hinzu gekommen.

IMG_2079.JPG


Ich weiß nicht, wie sich Ameisenvölker ohne Königin verhalten. Wenn ich jetzt aber vergleiche (was sicher nicht so ganz 1 zu 1 geht), wie sich Bienenvölker ohne Königin verhalten, macht mir das weiter Mut. Diese trauern ja richtig um ihre Königin und summen in einer hörbar anderen Art und Weise als sonst.
Bei Ameisen scheint nach allem, was ich bisher gelesen habe, weit weniger stark die Königin die Vorgänge im Volk zu steuern. Dennoch denke ich, wäre die Kolonie tatsächlich weisellos, würde sie sich nicht so harmonisch und ruhig verhalten. Auch müsste dann wirklich fast jede der Arbeiterinnen Eier gelegt haben, was ich ebenfalls für unwahrscheinlich halte bzw als möglicghe Ursache für Stress in der Kolonie ansehen würde. Die Tiere pflegen die Brut aber sehr ruhig, tragen Futter ein und irren nicht ziellos in der Anlage umher. Das deute ich als gutes Zeichen, lasse mich aber gerne von erfahrenen Ameisenhaltern eines Besseren belehren.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 7. Apr 2011 15:14

Die Brut scheint sich weiter gut zu entwickeln. Gestern nahm ich mal die Folie ab, da sie einige der inzwischen gut erkennbaren Larven ganz dicht bei der Scheibe lagerten.

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Zwar bekamen sie bereits gestern noch ein Stück Wachsmottenmade im kleinen Becken, sollten jedoch auch mal in der Arena nach Futter suchen. Dort lagen weitere vier Stücke der insgesammt zwei Maden, die jedoch nicht gefunden wurden. Heute war dann ein weiteres Stück verschwunden und ich konnte eine Ameise dabei beobachten, wie sie ein älteres Stück in den Mandibeln hielt und damit am Boden der Arena entlang lief, ohne jedoch in's Nest zurück zu kehren. Suchte sie einen Abladeplatz für das etwas trockene Stück? Das kleine Müllbecken habe ich noch nicht wieder angeschlossen. Sie traf weitere Ameisen und recht bald fouragierten etwa 5-6 Ameisen in der Arena. Besonders am Schlauchende zur Arena hin war viel Betrieb, viele Ameisen liefen zwar durch die Verbindung, kreisten ein wenig in unmittelbarer Nähe des Schlauchendes, kehrten dann aber zum Nestbecken zurück.

IMG_2140.JPG


Da also Futterbedarf zu bestehen schien, bekamen sie heute dann noch einmal eine frische Made in zwei Stücken.
Das erste wurde gleich attackiert und eingetragen.
Das zweite Stück wurde von einer seltsamen Kreatur festgehalten, und der Kampf um das gute Stück begann. Leider ist mir kein scharfes Bild geglückt, aber ich bin beeindruckt, wie hartnäckig Ameisen um ihr Futter kämpfen.
Zu meiner Überraschung hat die gute lady dann jedoch nicht den direkten Weg zum Nest gesucht, sondern ist ein paar mal an der Wand auf und ab geklettert, immer mit ihrer Beute in den Mandibeln. Andere wollten zu Hilfe kommen, doch sie ließ sie nicht und so sah es aus, als spielten sie fangen.

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Dann war Schluß mit lustig, die Larven haben Hunger. Also zurück zum Nest.

IMG_2155.JPG


Dort wurde die Beute von weiteren Ameisen in Empfang genommen.

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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 9. Apr 2011 12:06

Heute habe ich die erste Puppe gesehen und die Spannung steigt ;).
Es ist wirklich toll, das Nest einsehen zu können:
Neue Eier sind dazu gekommen, Larven sind vorhanden und nun eben die erste Puppe. Sehr schön kann ich sehen, wie meine Ameisen die Eierpakete im einen, die Larven im anderen Teil des Nestes lagern.

Die neue Rückwand macht sich ebenfalls gut, es laufen weniger Ameisen als letztes Jahr an der Scheibe hoch. Auch wird mehr in der Mitte des Beckens fouragiert, früher liefen doch oft Ameisen am Rand entlang. Um ihnen weiter die Möglichkeit zu geben, etwas zu klettern, habe ich nochmal mehr Zweige in's Becken gelegt und es wird bereits ausgiebig darauf herumgelaufen.

Im Nestbecken wird es am jetzigen Standort doch schnell warm gegen Mittag und ich habe einen Ventilator aus meinem alten Rechner mit 'ner neun Volt Batterie angebracht, der hin und wieder für Abkühlung sorgen kann.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 13. Apr 2011 18:26

JAAA! :D
Aufgrund dieser Freude werdet ihr euch denken können, wer mir heute über den Weg gelaufen ist. Genau: Die Gyne. Eigentlich wollte ich mir die Brut nochmal etwas genauer anschauen als durch die Rotfolie erkennbar und da war sie. Dieses freudige Ereignis wollte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Zu der ersten Puppe sind inzwischen weitere dazu gekommen, ebenso neue Eierpakete. Ich denke, wenn sich die Kolonie weiter so gut entwickelt, wird das ein tolles Ameisenjahr. Denn es ist ja gerade mal die erste Generation in diesem Jahr und wenn die so weiter machen, gehen sie mit einigen hundert Damen in den nächsten Winter. Irre, wie schnell das auf einmal geht!

Bald wieder mit einigen Bildern grüßt euch ein freudestrahlender mati. :D
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 28. Apr 2011 10:22

Seid gegrüßt, liebe Leser. Ich hab euch nicht vergessen, komme aber erst jetzt wieder zu einem kleinen Bericht.

Die Gyne lief mir zwischenzeitlich noch einige Male über den Weg. Ihr Thorax schimmert leicht messingfarben, so dass ich sie inzwischen recht gut ausmachen kann unter den Major-Arbeiterinnen. Leider ist mir aber bisher noch kein Photo gelungen.

Aus einigen der Puppen sind mitlerweile Arbeiterinnen geschlüpft. Weiterhin gibt es Brut in allen Stadien und der Kolonie scheint es gut zu gehen.
IMG_2258.JPG

Hier und da haben sie die Scheiben etwas zugekleistert, aber das stört mich nicht. Dann schon eher, dass ich mit dem Silikon noch keine Erfahrung hatte und eher eine Wurst als eine Fläche beim Verkleben des Nestes enstanden ist. Sieht man glaub hier am Bildrand ebenso, wie dass die Kolonie mein handwerkliches Ungeschick gütig ausbessert. :grin:
IMG_2256.JPG


Bei meinem letzten Waldbesuch habe ich etwas getrocknetes Baumharz gesammelt und angeboten, da dieses - ähnlich wie Moos - eine antibakterielle Wirkung haben soll. Zumindest sammeln wohl einige Waldameisen dieses Harz und verteilen es auf dem Hügel, so dass die Ameisen darüberlaufen und so ihr Nest desinfizieren. Zwar habe ich bisher keine Probleme mit Milben oder Schimmel, aber schaden kann es sicher nicht.

Honig schmekt ihnen weiterhin sehr gut. Links oben im Bild erkennt man etwas von dem Baumharz.
IMG_2262.JPG


Auch die Anlage ist etwas weiter gewachsen, da doch einige Ameisen immer mal wieder den Eindruck machten, als suchten sie größere Distanz zum Nest. Kurzerhand habe ich in einer etwas größere Plastikbox eine kleine Landschaft gestaltet. Auch das alte "Müllbecken" ist - mit etwas Sand befüllt - wieder angeschlossen. Mit gedremelten Löchern und den Beckenverbindern vom Antstore besteht hier auch kein Problem, diese Behälter anzuschließen. Nur das T-Stück (für 22-26mm Innendurchmesser) war etwas ein Gefriemel mit 22mm Schläuchen...
IMG_2239.JPG


Weit ärgerlicher war dann die Erkenntnis, dass der Laden, bei dem ich zunächst kaufte, nicht nur etwas geschludert hat, was die Lochfräsung (kleinere Muscheln) betrifft, sondern statt 27 mm nur 25 mm Löcher gebohrt hatte. :evil: So muss ich hier doch noch mit gesteckten Schläuchen vorlieb nehmen und kann die Stutzen nicht verwenden. Nunja, next time: Antstore, dann hab ich das Problem nicht mehr. :wink:

Das neue Becken ist sicher nicht ganz so toll wie ein Glasbecken, wird aber seinen Zweck erfüllen, denke ich. Wenn die Kasse wieder stimmt und die Kolonie weiter gewachsen ist, gibt es wieder ein Glasbecken. Aus Lehm habe ich einen kleinen Bergkamm geformt und aus Kiefernnadeln etwas Vegetation simuliert. Auch haben sie hier eine etwas größere Wasserstelle. Wichtig war mir vor allem, weiteren Platz zum Furagieren anzubieten. Mit den Kreationen einiger anderer hier kann das mal auf gar keinen Fall mithalten. :wink: Ich denke da etwa an die tollen Weinkisten, die nun Spielplätze und alte Heiligtümer beherbergen. Klasse Anlagen! =D>
IMG_2233.JPG

IMG_2272.JPG


Bisher wurden die Becken noch nicht erkundet. Allerdings habe ich sie auch erst gestern abend angeschlossen und heute ist es eher kühl hier, weshalb ich wenig Aktivität in der Anlage beobachte.

Wie ihr sicher gesehen habt, habe ich oben in der Plastikbox zwei Eingriffe herausgeschnitten. Wenn jemand hier mitliest, der ebenfalls solche offenen Becken verwendet, wäre ich über einen Hinweis dankbar, wie ihr anteilig die Vaseline mit dem Parafin mischt. Denn bisher habe ich dort nur Parafin, was mir aber etwas zu unsicher ist. Hinweise bitte hier.

Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
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Re: Haltungsbericht Formica sanguinea (mati)

Beitragvon mati » 18. Mai 2011 19:47

Ist etwas länger her, hier war beruflich (und sonnenbedingt auch privat 8) ) mehr zu tun, als die Wochen davor. Dennoch möchte ich euch heute ein kleines update geben, wenn auch leider ohne Bilder.

Die Kolonie hat sich richtig gut entwickelt und so über den Daumen gepeilt hat sich die Individuenzahl der Kolonie inzwischen etwas mehr als verdoppelt. Auch scheint es meinen Mitbewohnerinnen weiter gut zu gehen: Futter wird nach wie vor eingetragen, Honig (verdünnt) und die abgebrühten und klein geschnittenen Wachsmottenmaden, solange der Vorrat noch reicht. Brut ist ebenfalls weiterhin vorhanden, auch wenn ich gerade keine Eier sehe. Aber eine Legepause scheint ja nach allem, was ich gelesen habe, nichts ungewöhnliches bei einer noch jungen Königin zu sein.

Die gute Dame selbst ist jetzt ein ganzes Stück größer als beim Eintreffen der Kolonie, und ich kann sie regelmäßig im Nest erkennen. Auch die weitere Zerkleinerung des Futters sowie die Fütterung der Larven kann ich beobachten, wenn ich mit einer Taschenlampe durch die Rotfolie leuchte. Die ladies stört dieses Licht zum Glück nicht und sie gehen ihrer Arbeit nach, als wäre nichts. Echt toll! :D
Auch dabei fasziniert mich, mit welcher Ruhe die Tiere ihrer Tätigkeit nachgehen, wenn sie ungestört sind. Davon könnten wir Menschen uns nur allzu oft ein Scheibchen abschneiden.

Bisher hatte ich das Nestbecken am stets gekippten Fenster hinter einem Vorhang stehen. Da die Ausrichtung jedoch fast südlich ist, wurde die Temperatur dort auf Dauer zu hoch. Um die Mittagszeit herum waren es 40°, also deutlich zuviel. Anfangs konnte ich mir noch damit helfen, dass ich einen kleinen Lüfter angebracht habe oder auch mit erneuertem Ausbruchsschutz einfach mal den Deckel offen ließ, um Stauwärme zu vermeiden. Aber wie geschrieben, auf Dauer und mit dem anstehenden Sommer nicht gerade die beste Lösung. [-X

Also habe ich letztes Wochenende im Zuge einer Großputzaktion die ganze Anlage anders angeordnet. Nun stehen die Becken im hinteren Bereich des Zimmers und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Etwas Stress war es sicher für die Kolonie, aber nun sind einige Tage vergangen und meine lieben Kleinen gehen wieder gewohnt entspannt ihren Tätigkeiten nach. Lediglich das neue Becken (ihr erinnet euch, die Plastikbox ;) ) scheint wenig frequentiert. Dran lassen werde ich es dennoch, wenn sie weitere Wege möchten und neues Terrain erkunden, sollen sie die Möglichkeit haben.
Aber ich merke bereits den Reiz, neue Teile in die Anlage zu integrieren, neue Landschaften anzubieten und kann die Bastelwut einiger Anderer inzwischen absolut verstehen. :wink:

Soweit für den Moment, bald melde ich mich wieder mit neuen Bildern.

Viele Grüße,
mati
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