Barristan, mit Verlaub: ich habe mich nirgends gegen den Handel mit Ameisen ausgesprochen,
sondern gegen das Auswildern ortsfremder Tiere,
dass du gleich die B.-keule rausholst, wirkt auf mich paranoid!
Ich bin weder fremdgesteuert, noch dem Ameisenhandel feindlich gesinnt, dennoch muss Kritik an manchen Haltungsideen möglich sein!
Und nebenbei: auch das unkontrollierte Auswildern von Pflanzen ist ein unkalkulierbares Risiko, das kann man schon am indischen Pfeilkraut sehen...
Natürlich ist das Risiko einer erfolgreichen Ansiedlung, oder einer starken genetischen Homogenisierung gering, aber wieso dieses Risiko absichtlich eingehen, wenn die Kolonie zumindest eine Chance auf Proteinrecycling hätte?
@Nycroft:
>hab dich nich so albern!=) ich seh ja auch drüber weg das du copy und paste einsetzt.(psst...das kann ich garnich ab;-))<
Meinst du meine Art, zu zitieren?
>warum wird natürlicher weise darauf geachtet möglichst KEINE inzucht zu begehen?<
Inzuchtlinien dienen dazu, bestimmte Merkmale herauszuzüchten, weil sich mit jeder Inzuchtgeneration die Heterozygotie reduziert, bei Selbstung sogar halbiert.
Damit verstärken sich jedoch auch "schlechte" Merkmale, denn es kommen häufiger negative Allele, wie Erbkrankheiten, welche i.d.R. rezessiv vererbt werden (sonst gäbe es diese Gene bald nicht mehr), homozygot vor...
Diese Inzuchtlinien braucht man in der Hybridzüchtung, weil man sonst kaum Heterosis hat,
aber in der Natur finden sich erstens nur selten genetisch so differenzierte Individuen, außerdem kommen dann oft andere Vermehrungshemmnisse hinzu, wie die Artgrenze.
>weil das genpool duch das vermischen verschiedener "eigenschaften" und gene komplexer wird.je komplexer das genpool um so mehr gene können bei bestimmten begebenheiten eingesetzt werden.<
Der Genpool beschreibt die Gesammtheit der genetischen Eigenschaften einer Population, nicht eines Individuums, den kann ein Individuum nicht einfach aus der Westentasche ziehen wie ein Revolverheld...
Hohe Flexibilität für die Population bedeutet, dass bei extremen Umweltbedingungen die Individuen mit den passenden Genen überleben und sich gut vermehren, Individuen mit schlechten Genen in Extremsituationen einfach aussterben, damit wäre die Selektion wieder da und die genetische Vielfalt ausgelöscht.
Das Hinzufügen von Eigenschaften, falls man es wirklich so nennen kann, findet nicht willkürlich statt, sondern mehr oder minder zufällig und auch nur, wenn die neuen Gene nicht von Nachteil sind,
dummerweise bedeuten viele Gene in einem Pool nicht, dass es viele gute Gene sind!
>phil meinte ja auch :zitat:"Der Genpool vermischt sich dadruch, es besteht die MÖGLICHKEIT dass nachfolgende Kolonien nun die "schlechten" Merkmale der französischen Polyergus besitzen"
es muss also nicht zum stillstand kommen wie du sagst. es können auch positive und hilfreiche eigenschaften vereerbt werden.<
Eine Population ist an ihre Umwelt angepasst, andere Eigenschaften aus anderen Gebieten wären da nur dann von Vorteil, wenn sich die Umweltbedingungen derartig ändern, dass die vorherrschenden Gene von Nachteil sind, und dann müsste die Durchmischung auch irgendwann aufhören, sonst wäre es keine Durchmischung mehr, sondern Austausch - wobei wieder Merkmale verloren gehen.
>selektion bedeutet doch das fähigkeiten vereerbt werden die das überleben verbessern und sichern. und sowas kann nur passieren wenn sich die erbsubstanz mischt.<
Selektion reduziert unpassende Gene, weil diese Tiere einen Nachteil haben, natürlich müssen dafür eine gewisse Anzahl an verschiedenen Genen vorhanden sein, diese entstehen jedoch nicht durch Hinzufügen durch den Menschen im Schöpfungswahn, sondern durch Mutation.
>erklär mir bitte noch mal langsam und für troglodyten was es mit deinen heterosiseffekt auf sich hat.=) <
Gern: der Heterosiseffekt beschreibt die Steigerung einer Eigenschaft in der F1-Generation (der ersten Mischungsgeneration) im Vergleich zu der Eigenschaft bei zwei ingezüchteten Elternlienien,
dieser Effekt, auch Hybrideffekt genannt, mindert sich jedoch in den darauffolgenden Generationen.
Falls du ein Problem mit dem Inzuchtbegriff hast, theoretisch geht das auch mit Doppelhaploiden, und ähnlichen genetischen Spielereien, aber das ginge hier zu weit, wichtig ist nur, dass die Eltern von Hybriden möglichst viele Allele homozygot vorliegen haben.
Theorien, wie es dazu kommt, gibt es einige, aber das würde hier ebenfalls viel zu weit führen.
>und das mit den bienen und der sauberkeitssteigerung im vergleich zur erweiterten aggersivität hat nicht mal mit der afrikanischen biene zutun . das passiert auch wenn sich unsre hausbienen mit heimischen wilden bienen kreuzen. ganz besonders wenig empfänglich für die varroamilben sind wohl die russischen bienen.<
An letzeres kann ich mich sogar (glaube ich zumindest) erinnern, das sagte auch der Imker, bei dem ich mal ein Kurzpraktikum hatte, ist aber sehr lange her.
OK, jetzt weichen wir aber langsam vom Thema ab, ähnliche Diskussionen hatten wir schon mal (nur in anderem Zusammenhang):
viewtopic.php?f=7&t=16124&start=0&st=0&sk=t&sd=a&hilit=Pflanzenzucht