Facharbeit über Myrmica rubra

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Cronyk » 3. Apr 2012 11:55

So, jetzt steht die FA endlich an...

Meine Ameisen haben sich katastrophal entwickelt...
Zuerst ging es gut aufwärts! hatte ein paar Mal Brut (3 Mal) dann ist alles erstmal zum Erliegen gekommen. Schätze das lag an der Winterstarre...
Obwohl es im Zimmer nie kälter als 10°C war, sind sie mir dann am laufenden Band weggestorben. Vor ca. 3 Monaten sind sie mir auch ausgebrochen und wieder jede Menge im Wassergraben ertrunken.
Jetzt, vor drei Tagen waren auf einmal alle weg... wo sich der letzte Rest verkrochen hat, kann ich nciht sagen, keine Leichen gefunden.

Lediglich eine der Königinnen und ein paar ihrer Arbeiterinnen (10-20) sind nach am leben.
Die Kolonie bekam Wasser und Zuckerwasser als Nahrung.
Formicarium:
Bild
Die Arena (rechts) ist über den Schlauch mit dem Ytongstein verbunden, auf den eine mit 1cm dickem Dichtungsschaumstoff eine Plexiglasplatte geschraubt wurde. Im Ytong befinden sich etwa 24cm² an Gängen und Kammern für die 5 Königinnen und 100 Arbeiterinnen von denen jetzt nur noch ca. 1/5 am Leben ist.

Nun, wie auch immer hatte ich eigentlich vor, die Ameisen nach der FA weiter zu behalten, aber das scheint sich ja erledigt zu haben.
Also
a) Ist da noch etwas zu retten?
b) Brauche ich Informationsmaterial zu dieser Art für die Facharbeit. Im Internet stoße ich viel auf Erfahrungsberichte, aber kann mir jemand etwas empfehlen?
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon baumarkthammer » 3. Apr 2012 13:34

Ob noch was zu retten ist, ist schwer zu sagen, es kommt darauf an worüber die Facharbeit sein sollte.
Wenn du das Experiment noch weiterziehen kannst mit den Ameisen die übrig geblieben sind, dann ist natürlich noch was zuretten. Weiterhalten kannst du sie auch wenn es nur ein Bruchteil der Kolonie ist, ist diese natürlich noch lebensfähig.

Was die Informationen aus dem Internet angeht kann ich dir nicht empfehlen irgendwelche Erfahrungsberichte zu zitieren. Die sind für eine Facharbeit nicht geeignet.
Hier kannst du schnell viele Publikationen über Myrmica rubra finden; Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar
Für allgemeinere Infromationen kannst du sogar Wikipedia als Beleg angeben.
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Cronyk » 3. Apr 2012 13:56

Die Facharbeit ist sicher, Beobachtungen habe ich genug ;-)
Ich wollte wissen, ob die Kolonie noch zu retten sit und was ich dafür tun muss. Auch wenn ich sie für ein Experiment eingesetzt habe das ziemlich gescheitert ist. bin ich ja doch tierlieb...

Erfahrungsberichte zitieren ist Pfui, ich weiß, sonst hätte ich hier ja auch genug ;-)
Wikipedia ist auch nur eine Sammlung an Erfahrungsberichten... Kennt jemand eine seriöse Fachseite?

Trotzdem Danke schonmal ^^
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Padde » 3. Apr 2012 14:43

Fachseite leider nein, aber als Quelle kann ich dirHyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar empfehlen.
Puplikationen von Herrn Seifert und anderen Myrmecologen helfen dir da vllt weiter.. würde einfach mal zur nächsten Uni fahren und dort in der Bibliothek nachschlagen ;)
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Markus » 3. Apr 2012 17:19

Bekam die Kolonie nur Wasser und Zuckerwasser?
Dann ist die Antwort recht einfach: schlichte Mangelernährung...
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Sojave » 4. Apr 2012 11:48

Wenn du sie jetzt noch fleissig mit Insekten und Honig/Zuckerwasser anbietest, wird das bestimmt wieder was.

Wollte deswegen auch das mit der Nahrung schreiben, da es schon etwas komsisch von dir erwähnt wurde^^

Anderer Punkt: Es war nie unter 10 Grad? Also hatten sie keine richtige Winterruhe oder war das gewollt?

Was war genau dein Thema?
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Cronyk » 4. Apr 2012 12:04

Meine Lehrerin hat noch keine genaue Frage gestellt. im Prinzip wird die Facharbeit ein Haltungsbericht mit Hintergrundinformationen.

Also Zucker- und/oder Honigwasser reicht nicht aus? Da das Experiment jetzt vorbei ist, kann ich ja auch Nahrung von außen zuführen... was würdet ihr empfehlen?

Ich glaube nicht, dass es unter 10° Wurde... Ist in meinem Schlafzimmer, nicht isoliert.. ich habe eine Heizdecke im Bett XD Aber mein digitales Thermometer auf dem Nachttisch hat selbst Mitternacht immer 11-12 angezeigt. Setzt die Winterstarre nicht unter 13° ein?
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon ANTianer » 4. Apr 2012 13:28

o.O Natürlich reicht Zuckerwasser und Honig nicht aus o.O. Die brauchen auch Proteine, sprich Mehlwürmer, Fliegen oder andere Futterinsekten o.O. Wenn sie das nie bekommen haben, ist es kein Wunder, das fast alle verstorben sind... Die Königin braucht Proteine, die Brut braucht sie und Arbeiterinnen, soweit ich weiß, benötigen dies auch.
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Cronyk » 4. Apr 2012 14:29

Nun, zu Anfang hat es geklappt, gab ja sogar (sehr wenig aber es gab) Brut...
Nun, dann weiß ich ja wenigstens wo der Fehler liegt... Hab versucht ihnen gemahlenen Käse und Fleischwurst zu geben... für die Proteine, hat aber nicht geklappt.
Kann mir jemand vllt. was aus dem Antstore empfehlen?

Habe gerade das Formicarium grundüberholt, gesäubert, wieder ausbruchssicher gemacht (Sie hatten die Dichtung durchgefressen... aus Hunger?) und jede einzelne Ameise rausgefangen. 30 Stück leben noch... von 512... -.-

Ich bin mir nicht mal ganz sicher, ob noch eine Königin dabei ist, erkenne die nicht zu 100%, glaube aber dass 0-2 von den ursprünglichen 5 überlebt haben. Toller Schnitt -.-

Also, ich brauche eine Empfehlung für das Futter.
Sie sind in einem Ytongblock untergebracht der im Wasser steht. Ein Infusionsschlauch führt zu der Arena, das ganze Ding ist selbst gebaut.

Wann erkenne ich, ob noch eine Königin da ist?
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Markus » 4. Apr 2012 16:17

Natürlich brauchen sie auch Proteine, hatte ich doch hier erwähnt:
viewtopic.php?f=7&t=16486&p=138824#p138824
Ich schrieb: "Honig(-wasser eventuell) UND Insekten" und nicht "oder"!
Außerdem hättest du die einfache Regel, dass Zucker nur Energie liefert, die vorwiegend die Arbeiterinnen benötigen,
wohingegen Insektennahrung die Proteine liefert, die insbesondere für Brutproduktion und -wachstum nötig sind,
leicht mit der Suche unter dem Stichwort "Futter" oder so finden können!

Hinzu kommt noch, dass Insekten und Honig Mineralien, Vitamine und den anderen Kram enthalten,
hättest du Honig gegeben, wäre das zwar immer noch eine Mangelernährung, aber zumindest weniger schlimm.
Dass es am Anfang, wo die Tiere noch eine Menge Reserven in ihren Körpern gespeichert hatten, gut lief, ist natürlich klar, muss nicht immer ad libitum gehen,
nur sind diese Vorräte irgendwann aufgebraucht.

Klar gibt es auch Halter, die ihre Tiere weniger gut füttern, dennoch gibt es meist ein wenig Abwechslung,
das was du gemacht hast, sorry, wenn ich dich damit vor den Kopf stoße, war keine Haltung, sondern Hälterung,
eine "Pflege" (so wie Stiefmütterchen auf Gräbern), die letztlich nicht Erhalt und Vermehrung ermöglicht, sondern auf das Vergehen hinarbeitet...

Ob noch eine Königin da ist, erkennst du nach einigen Monaten, wenn sie neue Arbeiterinnen produzieren, ansonsten erkennt man Königinnen leicht am "königlichen Buckel", wo die Flugmuskulatur Platz fand...
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon ANTianer » 4. Apr 2012 16:24

Nunja anfangs hat’s geklappt o.O Natürlich klappt es am Anfang ! die Königinnen legen Brut und versorgen die mit ihren Reserven. Die Arbeiterinnen zehren auch von ihren körpereigenen Reserven bis diese aufgebraucht sind ... Denke mal, sie haben sich sogar teilweise per Kannibalismus ernährt ?!?! (das kann ich zwar nicht belegen, aber auch keiner ein Gegenteil beweisen ^^)
Futter empfehle ich dir (nicht direkt ausm Antstore auch wenn es die da auch gibt) generell erstmal lebende Mehlwürmer, die schneidest du in der Mitte durch und verfütterst sie (je nach dem kannst du sie vorher abkochen oder es auch lassen) Oder halt Pinky Maden (gibt’s im Antstore oder in Anglergeschäften) Grillen und sonst so was ein Zooladen an Lebendfutter anbietet für Reptilien und Co ....

ot.
Das du keine Proteine gefüttert hast schockiert mich... daran erkennt man direkt, dass du niemals einen Haltungsbericht oder irgendwelche Informationen gelesen hast / richtig gelesen hast... sondern einfach wild drauf los experimentiert hast... Ich weiß nicht woher du die Kolonie hast. Wenn sie von Antstore kam, noch schlimmer, die legen extra ein paar Zettel bei, wo grob die Grundbedürfnisse erklärt werden und wie diese abzudecken sind :!:

EDIT: p.s. Markus war schneller und ich pflichte zu 100 % bei.
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Markus » 4. Apr 2012 16:50

Lebende Viecher muss man nicht verfüttern, kann sie auch überbrühen, einfrieren und gefroren zerschneiden, gibt wesentlich weniger Gematsche (und trotz besseren Wissens über ihre Schmerzlosigkeit täten mir die Viecher leid...). ;-)
Aber Proteine brauchen sie dringend!

Und oh: ich war wirklich schneller - passiert wohl auch manchmal! :grin:
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon ANTianer » 4. Apr 2012 17:58

ja klar ;-) das mit dem lebend verfüttern muss nicht unbedingt sein. Durch das Abkochen werden die Proteine ja nicht unbedingt schlechter ;-) ist halt immer so eine Gefühlssache ;-)
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Sojave » 4. Apr 2012 22:26

Ja dann hast du ja jetzt ein paar Sachen morgen zu erledigen.

Über Winterruhe wird viel und heiß diskutiert, aber besser scheint es bei den meisten europäischen Arten definitiv zu sein, die Ameisen kühl zu stellen. Kühlschranktemeperatur und da sind deine 10C° leider zuviel. Wenn du die Königin siehst, weißte direkt, dass es eine ist. Sie sieht mit dem angesprochenen Buckel markanter aus und auch sollte sie größer sein.

Und ich versteh nie, wieso alle mit Käse und Salami oder gehacktem anfangen (Thunfisch? WTF?)? Jeder kann auch total umsonst alle paar Tage mit ner Fliegenklatsche rausgehen und auf Steinen oder dem Rasen ganz normale Fliegen jagen, meistens findest du dann auch noch genug anderes. Es wurde zwar berichtet, dass diese Sachen aus unseren Kühschränken angenommen wurden, jedoch ist die Verwertung eine ganz andere und eventuelle Inhaltsstoffe können für Insekten sehr schädlich sein. Ich muss immer an den jungen Jungen denken, der gespritzten Salat zu seinen Blattschneidern gegeben hat.
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Re: Facharbeit über Myrmica rubra

Beitragvon Cronyk » 5. Apr 2012 19:43

Nein, die Tiere waren nicht von Antstore. Dass sie Proteine brauchen war mir klar, allerdings dachte ich, sie mit Wurst zuführen zu können... offensichtlich ein Irrtum. Ich fahre morgen in die Stadt und besorge richtiges Futter... also einfach tote insekten? Zerlegen sie sich dann schon selbst?

Ob da eine AMeise mit Buckel war? Momentan verkriechen sich alle verbliebenen Ameisen (6,4% der Kolonie) in einem kleinen Loch dass ich in den Ytong gebohrt hatte um die Kammer mit dem Infusionsschlauch zu verbinden. Kann sie nicht zählen und will ihnen den Stress ersparen das Nest noch einmal aufzuschrauben...
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