Einstieg bei tropischen Ameisen

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Einstieg bei tropischen Ameisen

Beitragvon pogona » 27. Mai 2008 01:29

Hey ich bin Marcel und neu in diesem Forum.

Ich wollte meine "Sammlung" von Insekten noch etwas erweitern, dieses plane ich mit Ameisen!
Da in der, selbst weitverzreigten, Terraristikliteratur nur etwas über Attas und sonstige Blattschneider zufinden ist und ich zwar tropische Ameisen bevorzuge, aber nicht diese. Wollte ich fragen ob ihr Erfahrungen oder Empfehlungen zu Arten mit Haltungstemperaturen von Dauerhaft 18-22°C habt.
Ich würde gerne ein 2 Becken Formicarium, oder mehr, bauen eine größere Arena und ein kleineres Nest. Das Nest sollte auch ein Becken sein, am besten ein Erdnest da ich den eigenständigen Bau und seine Entwicklung gerne verfolgen möchte.
Eine weitere Frage hätte ich noch für das erste, wieso wird aich für tropische Waldbewohner LehmSand empfohlen und nicht Kokushumus? Das Schimmelrisiko ist doch nicht großartig anders, aber der Humus hat einen besseren Luft- und Feuchtigkeitshaushalt.

VG Marcel
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Beitragvon G4m813R » 27. Mai 2008 08:18

Lehm/Sand ist für das Nest gedacht. Die Stabilität von Humus lässt da schon sehr zu wünschen übrig ;)
Ansonsten kannst du natürlich Humus als Bodengrund verwenden, tue ich auch. Die andere Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Schau doch einfach welche es momentan zu kaufen gibt und was am ehesten passt und dir gefällt.
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Beitragvon lord_of_ants » 27. Mai 2008 15:20

Hallo pogona,

zum Einstieg in die Ameisenhaltung würde ich dir ja nich gerade Exoten empfehlen, aber wenn du unbedingt welche willst, dann greif zu
Polyrhachis dives. Die sind unter den Exoten doch die einfachsten.
Jedoch rate ich dir erstmal zu Einheimischen Ameisen wie Lasius niger.
Man sagt sie sind langweilig, was aber nicht stimmt.
Bei einfachen Arten kannst du erfahrung sammeln, so wärst du besser gerüstet, wenn du dir später Exoten zulegst.

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Beitragvon Stefan86 » 27. Mai 2008 15:44

Also ich muss Lord of ants Recht geben das du es erstmal mit einer Einheimischen Art versuchen solltest.
Um erstmal rein zu kommen in die Haltung, und zur Winterruhe hin kannst du dir dann einen Exot holen.
Von den Polyrhachis dives rate ich dir ab, die können leicht zu halten sein aber wenn du Pech hast
total schwer, und dann fangen sie schon mal an sich gegenseitig zu töten. Am besten währen dann eher Camponotus Arten, weil diese keine Winterruhe benötigen
aber auch nicht sonderlich gefährlich sind.

LG ;)
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Beitragvon Waldläuferin » 27. Mai 2008 15:52

Holla!

@stefan86: Wie kommst du auf die Idee, dass Camponotus-Arten keine Winterruhe benötigen?! Alle mitteleuropäischen Ameisenarten benötigen auch eine Winterruhe!

@pogona: Ich persönlich kann die Ernsteameisen sehr ans Herz legen. Im Shop gibt es auch immer wieder israelische oder afrikanische Arten, die nicht überwintern müssen und gleichzeitig auch nicht gefährlich sind. Dagegen finde ich sie als Körnersammler mit ihrer verschieden großen Arbeiterinnen sehr interessant. Sie sind halt recht geräuschempfindlich und sensibel.
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Beitragvon baumarkthammer » 27. Mai 2008 16:01

@Waldläuferin: Ich glaube Stefan86 meinte nicht die europäischen...
Name: Camponotus spec.
Taxonomie: Formicinae
Verbreitung: Südostasien / Laos
Winterruhe: nein
Nestbau: Erdnester unter Steinen, Rindenstücken oder Wurzeln

Ich würde dir, wenn es Exoten sein müssen auch Polyrhachis dives empfehlen. Aber die Haltung von Ameisen ist anders als die Haltung von den meisten anderen... ...naja eig. allem, also rate ich dir informiere dich!
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Beitragvon Waldläuferin » 27. Mai 2008 16:04

@all: Eine Verallgemeinerung in der Form von "Am besten währen dann eher Camponotus Arten, weil diese keine Winterruhe benötigen ..." ist da aber nicht sinnvoll. Denn ein Newbie würde diese Verallgemeinerung auch für voll nehmen und danach agieren.
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Beitragvon baumarkthammer » 27. Mai 2008 16:11

Stimmt.
Darum immer gucken was die allwissende Beschreibung von Antstore sagt!^^
Aber wie gesagt: Aeisen SIND ANDERS!
Manchmal geht es ihnen super aber die sterben einfach, manchmal sieht es aus als wollten die sterben.
Man muss auf alles vorbereitet sein und keinen Poster zu ernst nehmen.^^
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Beitragvon Waldläuferin » 27. Mai 2008 16:18

@baumarkthammer: Wiespricht das nicht dem Sinn eines Forums, wenn du sagst, man soll die Poster nicht ernst nehmen?!

Vielleicht ist es besser ausgedrückt, wenn man sagt "HINTERFRAGE JEDE INFORMATION UND SICHERE DICH IMMER AB!"
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Beitragvon Felix » 27. Mai 2008 17:52

Aber traue Niemandem...! </Scherz> :D
Ne, also ich würde dir auch zu einheimischen raten... die sind meistens etwas leichter zu halten, sind meist billiger und die Temperatur von 18-22 Grad wie du gesagt hast ist dauerhaft eh nichts für die meisten Exoten... nicht mal wirklich für Südeuropäische.... also auch wenn du dann mal alles in die Winterruhe verfrachten musst... 18-22 Grad schreit geradezu so nach einer Mitteleuropäischen Art...

LG Felix
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Beitragvon G4m813R » 27. Mai 2008 21:50

Ja ich würde dir auch erstmal zu Einheimischen raten. Such dir doch eine Art wo die Kolonie nicht so groß wird und im Winter wenn die in die Winterruhe muss und du unbedingt mehr willst, kannste dir immernoch eine exotische Art holen. Dann hast du zumindest auch schon etwas Erfahrung.
Als späterer Exot halte ich auch Camponotus für sehr einfach. Ich halte Camponotus substitus und die sind sehr anspruchslos im Gegensatz zu meinen anderen.
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Beitragvon Stefan86 » 27. Mai 2008 22:21

@Waldläuferin: Ja du hast recht da habe ich mich falsch ausgedrückt, sorry mein fehler.

wie GAMBLER schon sagte hole dir erstmal ne einheimische und dann zur Winterruhe hast du ein paar
Erfahrungen und kannst dich dann an einen exot rann wagen.
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Beitragvon pogona » 28. Mai 2008 01:56

@all:
also ich betreibe Terraristik seit ca.13 Jahren. Insektenhaltung, nicht nur als Futter seit ca. 4 Jahren. Ich halte und Züchte diverse Phasmiden, Mantiden, Schaben und Rosenkäfer, bei den Insekten. Es sind teilweise sehr seltene und wirklich schwer zuhaltene Arten, Futterspeziallisten etc..
Nur wollte ich mir Ameisen zulegen um mein Spektrum zu erweitern´, nur in meiner gut 800 Werke umfassenden Bibliothek über Terraristik finde ich nur Infos über Blattschneider und diese werden mir zugroß!
Das Grundlagenheftchen des ANTSTORES habe ich schon studiert.

Was mich interresiert ist das spezielle Mikroklima der Einzelarten sowie das "Klimagebiet" der Verbreitung der jeweiligen Art. Temperaturen können von mir aus auch 18-25°C sein.
Gebiete gibt es zu hauf mit diesen Werten; Nordafrika, teile Chinas und Japans, Florida und teile Südaustraliens oder auch Neuseeland.
Nur ist die Frage wie verlässlich sind die Angaben der Händler. Beispiel: Harpegnathos venator; 20-28°C 20-30°C und warm/auch Zimmertemperatur jeweils keine Winterruhe.
Meine Frage zielte also darauf ab. Ob und wenn JA wie Abweichungen von Inernetliteratur zu Praxiswerten sind, bei Arten ohne Winterruhe (tropisch).
Kontakt zu Haltern von Blattschneidern und heimischen Arten hab ich und von der Blattschneidern weiß ich das die Feuchtigkeits- und Temperaturwerte in einigen Fällen sehr abweichen.
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Beitragvon pogona » 28. Mai 2008 02:04

@G4m813R:
Camponotus substitus steht zum Beispiel auf meiner engeren Liste.
Bitte schildere mir doch mal die Klimawerte deines Formicariums. Luftfeuchte, Substratfeuchte, Lichtstrom,Lufttemperatur (Arena und Nest) sowie Bodentemteratur (insbesondere im Nest).
Es wäre auch toll zu wissen wie deine Raumbedingungen sind und welche Technik du einsetzt.
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Beitragvon G4m813R » 28. Mai 2008 11:38

Also ich habe eine große XXL Farm die ich nicht befeuchte. Die mögens ziemlich trocken. Dann noch ein 60x40 Formicarium mit Humusboden. Dort ist etwa 1/4 mit Gras bepflanzt was ich jeden Tag besprühe. So haben sie dort eine immer feuchte Zone. Ansonsten steht noch Wasser bereit da ich ja die Farm nicht befeuchte. Temperatur ist so bei 25Grad. Luftfeuchtigkeit müsst ich heut abend mal schaun. Ich setze eine Tageslichtwärmelampe ein, die ist zwischen diesem und einem anderen Formicarium angebracht und noch eine rote Lampe welche Nachts für Wärme sorgt. An der Farm ist noch eine Heizmatte an der Rückseite angebracht. Jetzt momentan im Sommer braucht man aber kaum noch was zum wärmen, da hab ich nur die Tageslichtlampe noch etwas an.
Ich halte die kleinen jetzt etwa ein halbes Jahr und sie sind noch unproblematischer wie Polyrhachis dives. Die Kolonie ist von 50 auf geschätze 300-400 gestiegen. Eine einzigste Tote hab ich bisher zu verzeichnen.
Diese Art ist zwar als langweilig verschrien, was anfangs sicherlich auch stimmt, aber seit 3 Monaten, seit sie mehr geworden sind, sind sie super aktiv geworden. Bei der Fütterung ist richtig was los im Becken.
Ich gehe auch von aus dass nicht soviele Ameisen unterwegs sind wie bei anderen Arten, da sich diese Art einfach sehr schnell bewegen kann und so ein Kundschafter viel schneller ein Gebiet durchsuchen kann wie bei anderen Arten.
Außer der Schnelligkeit ist natürlich noch interessant dass sie versch. Größen von Arbeiterinnen haben.

Wenn du die genauen Klimabedingungen einer Art wissen möchtest dann schau doch bei antweb.org wo diese genau zu finden ist. Und auf z.B. Wikipedia findest du wie dort das Wetter aussieht.
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