Diskussion zu NoMa's Polyrhachis dives Erfahrungsbericht

Hier kann diskutiert und gefragt werden.

Beitragvon NoMa » 8. Jul 2008 17:11

Hallo und Dake für das Lob. :)

Ich habe meine Erfahrungen in deinem Thread geschildert (bevor ich die Frage hier las, aber der Text sollte zur Frage passen ;)).

Ergänzend kann ich noch sagen, dass sie sich definitv in die Fluten stürzen, also man kann beobachten wie sie auf die Wasseroberfläche gehen und sich dann mit gezielten Bewegungen richtung Scheibe kämpfen. Dabei sind die Beinbewegungen anders als beim Laufen. Z.b. werden die hinteren Beine garnicht benutzt, sondern gerade vom Körper weggestreckt. Ebenfalls konnte ich beobachten, dass die Ameisen wenn man sie auf der Wasseroberfläche dahin dreht wo sie herkamen, in der Hoffnung, dass sie wieder auf ihre Insel gehen, stur bleiben und solange mit den Beinen einer Körperseite Rudern bis sie wieder die alte Richtung haben.

Aus irgendeinem Grund wollen die Ameisen das Wasser überqueren und fallen nicht aus Dummheit oder in Folge von Unfällen hinein. Ich kann mir das wie bereits gesagt nur mit Mangel an irgendetwas erklären. Vielleicht spielt auch ein natürlicher Drang die Umgebung in einem bestimmten Bereich um das Nest herum zu erkunden eine Rolle.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon DanYowW » 8. Jul 2008 20:02

Super, danke, ich denke dann werde ich die Aktion mit den Fischen bis zu einer etwas größeren Kolonie vertagen =)
DanYowW
member
member
 
Beiträge: 68
Alter: 38
Registriert: 2. Jul 2008 20:49
Wohnort: Krefeld
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 1 Danke

Beitragvon donbilbo » 28. Jul 2008 14:43

Ja, ich kann zum Schwimmverhalten nur sagen, meine können garnicht schwimmen. Die ertrinken teilweise in 4mm hohem Wasser....
donbilbo
member
member
 
Beiträge: 640
Alter: 41
Registriert: 14. Apr 2008 00:54
Wohnort: Wuppertal
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon NoMa » 28. Jul 2008 23:46

Hast du dem Wasser etwas beigemischt um die Oberflächenspannung zu senken (z.B. Spülmittel)?
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon donbilbo » 29. Jul 2008 09:59

Nein auf garkeinen Fall ist ja eine Tränke da liegen nur ein paar Seramiskügelchen drin weil ich dachte dadurch können sie sich selbst retten wenn sie reinfallen.
donbilbo
member
member
 
Beiträge: 640
Alter: 41
Registriert: 14. Apr 2008 00:54
Wohnort: Wuppertal
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon NoMa » 29. Jul 2008 17:35

Achso, wie groß ist denn die Öffnung der Tränke?

Wenn selbige klein ist, dann könnte es auch sein, dass es die Ameisen "reinzieht", sobald sie sich zu weit vor wagen. So wie bei den Videos wenn die Ameise zu dicht an die Scheibe kommt. Da kann man auch sehen, dass der Übergang Wasser-Scheibe eine gewisse Anziehungskraft ausübgt.
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon donbilbo » 6. Aug 2008 23:15

Ich verstehe deinen aktuellen Eintrag nicht so ganz. Ende Juli schriebst du noch, dass die Kolonie in 4 Monaten schätzungsweise 150 bis 200 neue Ameisen hervorgebracht hat und eine gute Woche später ist die Situation plötzlich besorgniserregend? Wenn du die Wärmelampen wieder anmachen würdest würden sie sicher nicht in der Futterbox hausen.
donbilbo
member
member
 
Beiträge: 640
Alter: 41
Registriert: 14. Apr 2008 00:54
Wohnort: Wuppertal
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon NoMa » 6. Aug 2008 23:45

Richtig, da waren die Geschlechtstiere in der Menge noch nicht da. Dazu kommt, dass die Anzahl der Arbeiter auch weiter schnell zunimmt - sofern man das schätzen kann.

Aufgrund der Indizien/Vermutungen, dass die Art Inzucht betreibt, finde ich das besorgniserregend. Allein die wage Möglichkeit, dass demnächst eine zweistellige Anzahl begatteter Königinnen vorhanden ist, hat mich zu den beschriebenen Maßnahmen bewogen.
Wie gesagt, Korpulationsversuche sind zu beobachten, es wirkt aber halt noch etwas.. naja.. einseitig.

Das Stromsparen habe ich auch eingestellt und die Lampen wieder angemacht. Mal sehen ob die Kolonie wieder zurück zieht.
Ich bin mir nicht sicher, ob Polyrhachis dives phasenweise Geschlechtstiere hervorbringt oder kontinuierlich über das ganze Jahr.

Anahand der Brut würde ich schätzen, dass sich die Anzahl der hervorgebrachten Geschlechtstiere und Arbeiterinnen sich etwa auf gleichem Niveau bewegt.

Fändest du eine solche Entwicklung nicht besorgniserregend?
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon donbilbo » 7. Aug 2008 13:05

Wenn sie bei mir kommt werde ich handeln indem ich geflügelte Artgenossen absammle sofern sie sich aus dem Nest trauen. Ich würde aber nie auf die Idee kommen meine komplette Kolonie ins Eisfach zu schieben um das Nest zu öffnen. ;)
Ich habe Anbaumöglichkeiten, dass diese Art irgendwann auseinandergeht wie ein Hefekloss wusste ich schon bevor ich mich für die Haltung entschieden habe.
donbilbo
member
member
 
Beiträge: 640
Alter: 41
Registriert: 14. Apr 2008 00:54
Wohnort: Wuppertal
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon NoMa » 7. Aug 2008 13:21

Naja, das klingt bei dir dramatischer als es ist. Die Futterbox als Nest war ja quasi mit Deckel zum Aufmachen. Wenn man das so drastisch formuliert, habe ich auch zum Füttern das Nest geöffnet ;).
Außerdem war es auch nur der Kühlschrank für ein paar Minuten. Diese Vorgehensweise wurde mir mal im Antstore zum Umsiedeln der Kolonie aus dem Reagenzglas in das Zielbecken empfohlen.

Es war auch bei weitem nicht die ganze Kolonie. Neben der Futterbox war noch der Schlauch voll mit Brut und Tieren, sowie das eigentlich Becken mit zwei weiteren Nestern, die auch nicht völlig unbewohnt waren. Die eine begatte Königin war ebenfalls nicht in der Futterbox.

Wie auch immer, ich denke, es war eine sinnvolle und notwendige Maßnahme.
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Erne » 7. Aug 2008 13:52

Bei meinen war es so, dass es einmal angefangen mit der Geschlechtstieraufzucht kein Ende mehr nahm.
Das Heraussammeln der Geschlechtstiere ist keine Lösung, die Dir auf Dauer hilft, müsstest sie ständig weiter heraussammeln.
Die nicht aus dem Nest kommen bekommste gar nicht erst zu packen.
Das Ameisen, nicht nur Polyrhachis dives, sich schlagartig vervielfältigen ist nicht unnormal
und immer wieder zu beobachten.
Sind Einblicke ins Nest nicht komplett vorhanden, es so keine Vorwarnung durch die vielen
sichtbaren Larven und Puppen gibt, ist es nicht überraschend das innerhalb kurzer Zeit deutlich mehr Ameisen in der Anlage furagieren.
Bezogen auf die Haltung ist es bei vielen polygynen Ameisenarten ein Trugschluss, mit nur einer Königen die Kolonie klein halten zu können, .
Da sind andere Maßnahmen gefordert, wie z. B. rechtzeitige Futterreduzierung.

Grüße
Benutzeravatar
Erne
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
 
Beiträge: 4495
Registriert: 3. Jan 2006 19:02
Wohnort: Niedersachsen
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 49 mal
Danke bekommen: 21 mal
Ameisen: Haltungsbericht(1)

Beitragvon donbilbo » 7. Aug 2008 15:43

Da hast du sicherlich recht, ich meine ja nur ich verfolge NoMas (sehr guten) Haltungsbericht jetzt schon seit längerer Zeit und er hat die Kolonie nach eigenen Angaben seit August 2006 (2 Jahre!) und erst jetzt hat sich die Bevölkerung verdoppelt? Das ist für die Art doch wirklich sehr human... Ich habe meine Kolonie seit ein paar Wochen und schon jetzt das Gefühl, dass sie sich so langsam das erste Mal verdoppeln.

Erne du schreibst das Aufsammeln von Geschlechtstieren ist keine Lösung, was wäre denn dann ein Lösungsansatz? Selbst wenn ich sie hungern lasse, Brut werden sie immer haben und irgendwann schlüpfen eben die Geschlechtstiere, oder?
donbilbo
member
member
 
Beiträge: 640
Alter: 41
Registriert: 14. Apr 2008 00:54
Wohnort: Wuppertal
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon GoSh » 7. Aug 2008 16:52

Hi
Es gibt keine Dauerhafte Lösung! Entweder du baust an und läst sie so viele Gynen wie sie wollen haben oder du Verkaufst die Kolonie... Auch wenn du jeden Tag Geschelchtstiere absammelst werden es immer mehr Geschlechtstier und ihrgentwann musst du so oder so ein neues Becken anschliesen. Da diese Art eine exotische Art ist darf man sie so oder so nicht OHNE Deckel halten... Deswegen sind die inzucht betreibenden Geschelchtstiere kein großes Problem. Außer das zuviele Gynen auftreten und man mit dem Platzt/das Futter hinterherkommt.
mfg
GoSh
Benutzeravatar
GoSh
member
member
 
Beiträge: 10
Alter: 32
Registriert: 19. Okt 2007 17:26
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Beitragvon Erne » 7. Aug 2008 19:41

Richtig betrachtet lässt sich die Aufzucht von Geschlechtstieren ab einer bestimmten Anzahl Ameisen nicht verhindern, dazu müsste man die Kolonie schon verhungern lassen.
Für die Aufzucht der Jungköniginnen wird mehr Protein gebraucht, mit einer Reduzierung können sie nicht mehr so Viele aufziehen.
Aus meiner Sicht ist es für eine Proteinreduzierung beim Auftreten der ersten Geschlechtstiere fast schon zu spät.
Eine Reduzierung geht nur noch langsam und abgestuft, es besteht sonst die Möglichkeit, dass die Kolonie Schaden nimmt, bis hin zum Zusammenbruch.

Sind die Startschwierigkeiten nach dem Erhalt dieser Art erst mal überstanden und die Entwicklung geht normal voran, sehe ich noch einen weiteren Ansatzpunkt um die Aufzucht von Geschlechtstieren
möglichst lang herauszuschieben.
Diese Ameisen sind bei höheren Temperaturen besonders produktiv, eine leichte Absenkung verlangsamt das Kolonienwachstum.
Ob sich die Temperatur so weit absenken lässt, das sie gar keine Geschlechtstiere aufziehen habe ich nicht ausprobiert.
Mit tieferen Temperaturen werden diese Ameisen immer träger und verlieren dabei ihre Lebhaftigkeit.
Weitere Folgen?

Letztendlich wird sich jeder Halter dieser Art darauf einrichten müssen, eine Ameisenart mit Geschlechtstieren kontrolliert unterzubringen.

Grüße
Benutzeravatar
Erne
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
 
Beiträge: 4495
Registriert: 3. Jan 2006 19:02
Wohnort: Niedersachsen
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 49 mal
Danke bekommen: 21 mal
Ameisen: Haltungsbericht(1)

Beitragvon NoMa » 7. Aug 2008 22:46

@donbilbo:
Danke für deine lobenden Worte für meinen Haltungsbericht.
Ich würde im Nachhinein sagen, dass sich die Kolonie schon früher stark vermehrt hätte, wenn ich mehr bzw. anders gefüttert hätte. Es hat lange gedauert bis ich das richtige Futter gefunden hatte, welches vollständig verwertet und immer angenommen wird (Wachsmottenmaden).
Dieses Jahr habe ich dann halt wirklich fast so viel gefüttert wie sie genommen haben.

@GoSh
Ich kann dir irgendwie nicht so ganz folgen. Die dritte und bereits erwähnte Möglichkeit wäre es die Fütterung zu reduzieren. Eine Vierte wäre es die Kolonie zu töten (was für mich aber nicht in Frage kommt, ebenso wie verkaufen).
Anbauen möchte ich im Moment nicht, da das Becken noch nicht zu klein ist. Mein Problem sind die vielen Geschlechtstiere welche eventuell Inzucht betreiben und die Kolonie bei uneingeschränkter Fütterung noch schneller als ohnehin schon wachsen lassen. Dann erst gibt es Platzprobleme.
Warum du das mit dem Deckel erwähnst verstehe ich nicht, denn ich halte sie mit Deckel.

@Erne
Danke für die hilfreichen Hinweise.


Meine Konsequenz wird es also sein, wie bereits im Haltungsbericht angekündigt, die Fütterung (von Proteinen) herunter zu fahren.

Ich vermute Geschlechtstiere sind für die Kolonie ein Luxus den sie sich nur leisten, wenn wirklich viele Proteine vorhanden sind.
Die Arbeiterinnen hält man ja eher mit Kohlenhydraten am Leben, so dass man mit der Proteinzufuhr vor allem die Reproduktion beeinflussen kann.

Es könnte natürlich auch sein, dass ab einer gewissen Koloniegröße immer Geschlechtstiere in einem bestimmten Verhältnis zu den Arbeitern produziert werden.
Andere Faktoren wie Temperatur, lassen sich beim momentanen Wetter nur schwer ausprobieren.

Ich halte euch in jedem Fall auf dem Laufenden, kündige dann aber auch schonmal meinen Urlaub bis Anfang September an.
Benutzeravatar
NoMa
member
member
 
Beiträge: 283
Alter: 39
Registriert: 5. Dez 2006 13:41
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

VorherigeNächste

Zurück zu Polyrhachis - Diskussion und Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste