von baumarkthammer » 29. Jun 2016 23:43
Hallo mohnkuchen,
Crematogaster auberti kommen eigentlich in jedem geeigneten Habitat vor, allerdings nie in Verbindung mit Holz. Diese Art zählt wie Crematogaster sordidula zu den streng erdbewohnenden Arten in Südeuropa.
Bevorzugt leben die Tiere eigentlich in lehmigen feuchten Böden. Sehr häufig unter Steinen, allerdings sind normale Erdnester auch keine Seltenheit.
Crematogaster auberti bauen wie fast alle Crematogaster sehr eigene Nester, wobei Crematogaster auberti Nester eher eigen sind. Die Nester bestehen meistens aus einigen wenigen großen zentralen Kammern, in denen die Brut fast galleriemäßig aufgestapelt wird. Die Kammern selber sind eigentlich recht uninteressant, haben etwa die größe von Eicheln und werden von den Arbeiterinnen akribisch glatt gehalten, die Wände sehen geleckt aus. Öffnet man ein Nest, dann hat man das Gefühl, dass das Nest irgendwie feuchter und kühler ist als die gesamte Umgebung. Schwer zu erklären. Das Nest hat außerdem einen sehr leichten Eigengeruch, nicht besonders unangenehm, erinnert irgendwie an altes Leder. Auf die Haltung muss man dies allerdings nicht übertragen. Die Ameisen sind im Nest übrigens fantastisch ruhig, Arbeiterinnen bleiben teilweise einfach in geöffneten Kammern sitzen und tragen erst nach Minuten die Brut weg.
Würde dies allerdings nicht zu sehr auf die Haltung einfließen lassen.
Ich würde das Sand-Mehmgemisch empfehlen, welches man in allen gängigen Shops kaufen kann. Die populäre 1/3 Mischung sollte sich sehr gut eignen.
Außerdem ist für Crematogaster auberti ein guter Ausbruchsschutz sehr zu empfehlen. Talkum oder Öl. Die Arbeiterinnen sind zwar nicht so schnell und geschickt wie Pheidole pallidula, aber sind sehr gut darin sich durch Öffnungen zu quetschen.
Meiner Erfahrung nach ist eine Heizung bei dieser Art sehr hilfreich. Zwar sind Crematogaster auberti nicht so stark thermophil wie andere Arten der selben Herkunft und gründen z.B. auch bei Temperaturen umdie 18°C verlässlich, allerdings hilft erhöhte Temperatur deutlich im Koloniewachstum.
Eine schwache Heizmatte oder eine Lampe sind deswegen zu empfehlen.
Ernähren lässt sich die Art allerdings wie jede andere Crematogaster Art.
In der Haltung übrigens etwa gleich interessant und dankbar wie Crematogaster scutellaris allerdings deutlich leichter zu kontrollieren.
Gruß,
Kaj.