Camponotus lingniperdus inaktiv

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Re: Camponotus lingniperdus inaktiv

Beitragvon Ameisen-Freund » 14. Feb 2021 07:29

:sign_welcome: hallo zusammen, ich möchte wissen ob die camponotos lingniperdus wirklich so inaktiv sind wie alle sagen? sind sie auch so langsam mit der kollonieentwicklung? grüsse ameisenfreund
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Re: Camponotus lingniperdus inaktiv

Beitragvon Pascal Ihle » 14. Feb 2021 09:24

Verglichen mit einigen anderen Arten, sind sie wahrlich Spätzünder. Ich habe hier allerdings nur meine Erfahrungswerte:

Ich habe nach der Winterruhe 2018 mit einer Königin und 4 Pygmäen gestartet. Im ersten Jahr haben sie nicht einmal das Reagenzglas voll gemacht. Man konnte froh sein, wenn sich mal 1-2 Ameisen raus getraut haben, meist, um an die Tränke zu gehen, die Futtertiere habe ich wegen ihrer Scheu eher vor das RG gelegt. Dabei haben sie hilflose Mückenlarven und Fruchtfliegen sehr gut angenommen, sodass man noch ein bisschen "Jagd" erleben konnte. An z.B. Mehlwürmer sind sie gar nicht ran. Auch zu beobachten war, dass sie dann im Spätsommer schon vor der angegebenen Winterruhezeit die Brutaufzucht komplett einstellten. Laut dem Verkäufer haben sie eine normale Winterruhe durchlaufen. So hatte man dann nicht mehr viel zu beobachten. Im nächsten Jahr das gleiche Bild. Sie sind aber in ein Nest gezogen, da das RG voll war.
Was ich aber positiv hervorheben kann, ist die Freude, wenn man sieht, wie die neuen Arbeiterinnen stets größer werden und man dann die ersten Mediaarbeiterinnen hat. Ein erneuter Dämpfer ist, wenn man dann denkt, die Kolonie wächst jetzt und dann die Sterbezeit der Pygmäen eintritt. Auch war es so, dass man gut sagen konnte, dass die nächste Arbeiterin in 2 Tagen tot ist, wenn sie ziellos durchs Becken lief und nicht mehr die Wände hoch kam.
Stand jetzt, also nach ca 3 Jahren, habe ich erst ca 5 Majore und das mittlerweile 30x20 Nest aus dem Antstore ist gut zur Hälfte gefüllt. Das letzte Jahr haben sie aber einen großen Entwicklungsschub genommen. Ich erwarte, dass sie dieses Jahr das Nest voll ausfüllen werden. Die Aktivität steigt auch nach der Koloniegröße und die ligniperdus können richtig "abgehen" und sind dann spannend beim Fliegenjagen zu beobachten. Dabei benutzen sie sowohl ihre Mandibeln, als auch ihre Säure, was spannend zu beobachten ist.

Jetzt mal im Vergleich zu meinen Manica rubida, welche auch nicht die schnellsten in der Entwicklung sind, wenn man den Angaben glaubt: Ich habe eine einzelne Königin etwa 1,5 Jahre später erstanden. Mittlerweile haben sie das erste Mal Geschlechtstiere aufgezogen in gar nicht so kleiner Stückzahl, ich habe bereits das 2. 20x20 Nest und eine 2. Arena angeschlossen und wenn ich sie nicht irgendwann "kalt" stellen würde, würden sie vermutlich ewig weiter Eier produzieren. Auch ist in der Arena permanent Gewusel und sie versuchen, wirklich alles, was möglich ist, umzugraben und gehen auch an jedes Futtertier, tot oder lebendig, ran.

Das ist jetzt nur ein Vergleich zwischen meinen 2 Kolonien. Vielleicht ist meine ligniperdus Kolonie auch langsamer als andere oder normal schnell. Ein großes Sterben hatte ich noch nie. Etwas positives an der langsamen Entwicklung ist aber: das coole Gewusel bei den rubida hin oder her, da hat man jetzt alles gesehen. Die ligniperdus sind weiterhin in der Entwicklung und können einen daher noch überraschen, bisher habe ich z.b. erst 1mal einen Major furagieren und attackieren sehen, der Rest chillt nur im Nest. Zudem kann man da den Ameisen ungelogen fast Namen geben und man bemerkt sofort, wenn eine neue große Ameise da ist oder bei Nesteinsicht, wenn eine Larve auffällig groß ist. Bleibt also spannend. Frustrierend war auf jeden Fall, wenn man dann mit 10-15 Arbeiterinnen im ersten Jahr (da ich ja mit 4 Arbeiterinnen gestartet bin, quasi das 2. Jahr) in die Winterrruhe geht und dann von kaum Entwicklung zu 5-6 Monate 0 Entwicklung übergeht.

MfG
Pascal Ihle
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