Ausbruchsverhalten

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Ausbruchsverhalten

Beitragvon Mehrunes » 3. Aug 2008 20:25

Mich würde mal interessieren wie sich das Ausbruchsverhalten von Ameisen (bzw. Myrmica rubra im Speziellen) bei euch so äußert.
Bei meinen ist es so dass sie in den ersten 1-2 Tagen nach Übersiedlung in ein neues Becken dieses erstmal ausgiebig erforschen und natürlich auch die Glaswände erklimmen. Das frisch angebrachte Talkum hindert natürlich an einem Ausbruch.

Danach habe ich festgestellt, dass eigentlich die Ameisen kaum bis nachher überhaupt nicht mehr an den Glaswänden zu finden sind, sie "versuchen" also überhaupt nicht mehr auszubrechen.

Verknüpfen sie die Glaswände mit der Erfahrung des Hinunterfallens oder liegt es einfach an einer Haltung bei der ihnen an nichts fehlt dass sie keine Versuche starten?
Wie sieht das aus wenn die Kolonie wächst? Ich schätze ausgedehntere Erkundungsgänge werden erst wieder aktuell, wenn der gesamte Ytongstein besiedelt ist und schlußendlich zu klein wird?

Mich würde interessieren was andere Halter da für Erfahrungen gemacht haben?
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Beitragvon klasi » 3. Aug 2008 21:03

Hallo,

ich habe auch eine Kolonie und halte sie ebenfalls in einem Ytong.

Ich habe ca. 200-300 Induvidien und am Anfang haben sie auch direkt versucht zu flüchten und sind auch die Glaswände hochgeklettert.

Mittlerweile versuchen sie nicht mehr zu flüchten und erkunden nur noch.

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Beitragvon Gast » 3. Aug 2008 21:18

Das ist mal eine sehr interessante Frage!

Ich halte u.a. Temnothorax und Lasius, bei denen ich deine o.g. Erfahrungen auch beobachte!

Es scheint so etwas wie ein "kollektives Gedächtnis" zu geben, d.h. wenn die (frische) Ausbruchssicherung einmal als "unüberwindbar" erkannt wurde, wird sie über viele Tage, wenn nicht sogar Wochen akzeptiert und nicht weiter auf Schwachstellen o.ä. untersucht......

Die Ameisen meiden schon die Nähe der Barriere, weil sie ja "wissen", das da kein Weiterkommen ist.

Man sollte sich aber nicht darauf verlassen, frischer Schlupf (nachfolgende Generationen) versucht dennoch, die bestehenden Grenzen auszukundschaften, ggf. zu überwinden.....

Der "Drang", auszubrechen ist natürlich bei optimaler Haltung weniger groß als bei Stresshaltung.....

Wie gesagt, eine sehr interessante Beobachtung von dir, die ich selber schon des öfteren vermutet habe.......
Gast
 

Beitragvon Bloodyfist » 5. Aug 2008 21:08

Ja beobachten konnte ich des auch schon.

Bei meinen Temnothorax war es die ersten 2 tage recht heftig mit Ausbruchsversuchen aber jetzt klettern sie nicht mehr an den Scheiben rum.

Noch musste ich bei ihnen bemerken das sie nicht auf Sand laufen können
oder ehr schlecht, habe ihn Wege aus Streichhölzer gebaut.

Bei meinen Myrmica rubra sehe ich immer den drang nach Auslauf sie legen zu
meinem Glück ihren Müll auf den Schaumstoffrand den ich unter dem
Ausbruchsschutz Angeklebt habe weiter hoch zu krabbeln versuchen sie nicht weil da fallen sie eh runter, habe das Gefühl das sie es sich gemerkt haben das es da nicht weiter geht.

Gruß
Manuel
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