Arten mit Soldaten-Kaste?

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Arten mit Soldaten-Kaste?

Beitragvon Aru » 9. Okt 2006 17:31

Hallo,
seit kurzem pflege ich jetzt eine junge Kolonie L.niger. Ich bin total fasziniert von diesen Geschöpfen.
Besonders interessiere ich mich für Arten mit ausgeprägter Kastenbildung.

Welche Arten könnt ihr mir da empfehlen? Bitte alle Arten sagen,die euch in den Kopf kommen und haltbar sind.

Viele Grüße
Daniel
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Beitragvon Azalea » 9. Okt 2006 19:25

Ich hab jetz als nächstes vor, mit Pheidole pallidula zu holen. Sind seeeeehr klein, kleiner als Lasius niger soweit ich weiss, aber haben ne richtig ausgebildete Soldatenkaste. Die fallen mir da jetzt erstmal ein.
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HI

Beitragvon LAN » 26. Okt 2006 09:44

Also ich könnte dir noch Camponotus ligniperda/herculeanus empfehlen.
Die haben aber soweit ich weiß keine Soldatenkaste doch sie sind polymorph mit majoren,media,minor Arbeiterinnen,
ABER besitzten aber im Gegensatz zu Pheidole pallidula eine laaange Entwicklungszeit,außerdem brauchen sie Winterruhe.
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Beitragvon NuEM » 26. Okt 2006 21:24

"Soldaten" weckt bei vielen Einsteigern Erwartungen, die in der Regel nicht erfüllt werden.
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Beitragvon LAN » 27. Okt 2006 11:28

Stimmt,Soldaten sind nach eigener Erfahrung langweiliger als die Arbeiterinnen.Wenn man denn Soldaten hat,beteiligen die sich nur an der Jagd,wenn das Tier schon Tot ist. Das war jetzt so gemeint,weil Lasius niger sich ab einer bestimmten Koloniegröße meiner Meinung nach bei der Jagd gegenüber dem Opfer sehr aggressiv verhält und sogar vor größeren Beutetieren nicht zurückschreckt.

Edit Uta wegen inhaltlicher Falschinformation:
Lasius niger besitzen keine Soldaten!!






Gruß LAN
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Beitragvon DaBibo » 26. Nov 2006 21:40

Hab auch schon gehört das "Soldaten" die Feiglinge einer Kolonie sind ;)

Klar, meistens sollen sie die Opfer nach der Jagd zerlegen, Körner aufbeißen oder ähnlliches, halt Spezialisten, teurer im Unterhalt aber wichtig für die Kolonie.
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Beitragvon Fabian » 26. Nov 2006 22:55

@Uta

Ich nehme stark an das LAN's Aussage "Lasius niger hat nur Soldaten" metaphorisch für die hohe aggressivität aller Individuen in einer Ln Kolonie gemeint war ;)

Ich für meinen Teil halte Myrmica rubra, die kann ich dir nur empfehlen, leicht zu halten, und wenn die Indiviuenzahl einen gewissen Stand hat ist die Kolonie gegenüber Futtertieren oder Neststörung sehr aggressiv was man auch zu spüren bekommt ^^
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Beitragvon uta » 26. Nov 2006 23:06

Hallo Fabian,

Fabian hat geschrieben:Ich nehme stark an das LAN's Aussage "Lasius niger hat nur Soldaten" metaphorisch für die hohe aggressivität aller Individuen in einer Ln Kolonie gemeint war


Das mag ja sein und dies habe ich auch in Erwägung gezogen, dass es so gemeint sein könnte, aber dies ist eben nicht korrekt und kann bei Neueinsteigern z.B. zu Mißverständnissen und falschen Einprägungen führen. :D

Viele Grüsse
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Beitragvon DaBibo » 27. Nov 2006 11:12

Hmm...

Auch der Name "Soldaten" ist ja verwirrend, da man dann nicht die Feiglinge erwartet sondern Jäger die alles kleinmetzeln ;)

Man kann sich ja auch Arten aussuchen die 29370 verschiedene Variationen haben (so ungefähr) oder wo die Kasten stark getrennt sind.

Ich möchte mir die Kastenbildung in den nächsten Jahren bei Messor barbarus anschauen ;) Gyne liegt kühl und die Glasscheiben zum basteln liegen auch schon bereit.
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Kastendefinitionen

Beitragvon earlant » 27. Nov 2006 18:27

Es ist ja leider nicht so beliebt, da nachzusehen: Aber im Ameisenwiki steht einiges zum Thema Kasten!
- ameisenwiki.de > Kastendetermination
und
- ameisenwiki.de >Aufgabe_von_Soldaten

Leider stiften die Beschreibungen in diversen Ameisenshops seit Jahren in dieser Hinsicht Verwirrung.
Definiert man die Kasten nach ihrer Gestalt, so haben die allermeisten Arten natürlich Kasten, nämlich zwei: Königin und Arbeiterin.
Gibt es neben der normalen Arbeiterin noch gestaltlich unterschiedliche Formen unter den Arbeiterinnen, z.B. Soldaten, dann spricht man am besten von „Unterkasten“.

Zu den wenigen Ausnahmen, wo keine gestaltlichen Unterschiede vorliegen, wo alle weiblichen Tiere identisch aussehen, gehört die ebenfalls gelegentlich angebotene Gattung Diacamma: Alle Tiere, auch das begattete und legende Muttertier der Kolonie, sehen wie „Arbeiterinnen“ aus! Konsequent werden solche Ameisen auch „königinnenlos“ (queenless) genannt.

Wesentlich sinnvoller ist eine Unterscheidung der Kasten nach der Funktion der Tiere:
Königin ist dann ein begattetes, Eier legendes Tier, egal ob es eine normale, entflügelte „Gynomorphe“ ist, eine Zwischenform (Intermorphe), oder, wie bei Diacamma, einer „Arbeiterin“ gleich sieht.
Arbeiterinnen sind nach dieser Definition die „arbeitenden“ Tiere. Wobei nicht selten unbegattete Gynomorphe auch als Arbeiterinnen fungieren können.

Soldaten sind eine arbeitende (nicht begattete und nicht Eier legende) Unterkaste mit spezieller Gestalt. Längst nicht immer dienen sie der Verteidigung oder dem Beutefang, vgl. den zweiten link zum Ameisenwiki!

Arbeiterinnen auch nach der ersten Definition sind bei den meisten Arten auch innerhalb eines Volkes mehr oder weniger unterschiedlich groß: Sie sind polymorph.

Die Angabe : „Tapinoma erraticum: …. Kaste: Leicht polymorph, grössere Staaten polygyn“ ist definitiv doppelt falsch: „Leicht polymorph“ sind die Arbeiterinnen, und mit Polygynie oder Monogynie hat der Begriff „Kaste“ überhaupt nichts zu tun!

Ein zweites Beispiel: „Name: Lasius niger (schwarze Wegameise) ….Kaste: Monogyn“
Ist aus demselben Grund falsch.

Hier wäre vielleicht der Überbegriff „Anzahl der Königinnen“ geeignet, allerdings auch nur nach der funktionellen Definition (polygyn: Mehrere begattete und Eier legende Weibchen im Nest; monogyn: Nur eine einzige legende Königin im Volk).
Nach der morphologischen Definition sind ja in jedem Volk während der Geschlechtstier-Aufzucht mehrere bis viele „Königinnen“ im Nest, eben die jungen, noch unbegatteten Weibchen, die in der Regel bald abschwärmen. Nach der morphologischen Definition wären dann praktisch alle Kolonien fast aller Arten zumindest vorübergehend "polygyn", und das ist ja offensichtlich Quatsch.

MfG
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Beitragvon LAN » 27. Nov 2006 20:17

Meine Aussage,Lasius niger besitzt nur Soldaten bezieht sich nicht auf den Körperbau,sondern auf Verhalten,Aggressivität,was sich Newbies unter´´Soldaten´´vorstellen.Das habe ich so formuliert,dass die Newbies
sich nicht gleich eine Art der Gattung Atta oder Myrmecia anschaffen,sondern sich erst einmal mit Arten wie Lasius niger,Myrmica rubra,evtl.auch Pheidole pallidula,die mal einen ´´Patzer´´verkraften,zufriedenstellen müssen.



Gruß LAN
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Beitragvon Sinthoras » 28. Nov 2006 13:23

Hi
bei Pheidole pallidula sind die Soldaten meiner Meinung nach sehr interressant zu beobachten . Sie sind zwar feige aber übernehmen Aufgaben , wie Insekten zu zerkleinern , was die Arbeiterinnen nicht so gut können. Ich kann dir Pheidole pallidula also nur empfehlen.

MfG Sinthoras
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