Ameisen verfüttern?!

Hier kann alles zum Thema Ameisen diskutiert und gefragt werden.

Ameisen verfüttern?!

Beitragvon inri » 2. Jun 2011 09:12

Hallo zusammen,

bin ganz neu hier im Forum und habe mich heute angemeldet, da ich eine wichtige Frage an euch habe. Hoffe ihr
steinigt mich nicht gleich.
Und zwar habe ich 3 L. williamsi Zwergtaggeckos, diese sollen ja auch Abwechslungsreich gefüttert werden und gehen eher an kleines Futter, da sie ja nicht gerade groß sind. Ich bin vor 3 Wochen nun zu meinem Freund gezogen und hier ist die Auswahl an Futtertieren echt miserabel.
Also haben wir mal überlegt, was können wir den an Futtertierzuchten betreiben, die auch noch hübsch anzusehen sind. Eine Ofenfischenzucht haben wir schon seit einigen Monaten und gerade wenn es kalt ist, hilft die doch mal gut über die Runden, wenn die Heimchen und co auf dem Heimweg erfrieren.

Mein Freund möchte schon lange Ameisen und da haben wir uns gefragt, ob man die den auch an die Geckos verfüttern könnten (gerade wenn man hier im Forum liest, dass die Kolonien oft sehr schnell dem Halter zu groß werden). Ich schätze mal, dass in freier Wildbahn auch Ameisen gefressen werden und so hätten wir beide was davon.
Er seine Ameisen und ich Futtertiere. Ist nicht so, dass ich alle Arbeiterinnen gleich verfütter, aber wenn die Kolonie gut läuft sollte es doch gut gehen wenn ich jede Woche einige verfütter.

Was meint ihr dazu?? Würde das überhaupt gehen? Welche Art wäre dafür geeignet?? Den Geckos sollte beim fangen und fressen natürlich nichts passieren.
Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen gesammelt?

Hoffe ihr könnt und da helfen und seit nicht böse das ich hier überhaupt sowas frage. :) :wink:

LG inri und Freund
inri
newbie
newbie
 
Beiträge: 2
Alter: 44
Registriert: 2. Jun 2011 08:54
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke



Werbeanzeige: Schaukasten: wirtschaftlich bedeutsamer Ameisen



Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon sinankurt » 2. Jun 2011 10:43

Hallo und Willkommen im Forum!
In der Theorie sollte es möglich sein. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob Ameisen auch so gut Proteine liefern wie z.B. Heimchen.
Grüße Kurt
Benutzeravatar
sinankurt
member
member
 
Beiträge: 183
Alter: 30
Registriert: 16. Jun 2008 17:00
Wohnort: Rosenheim
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon Antroxego » 2. Jun 2011 10:54

Hallo im Forum

Ameisen als Futtertiere ist mir auch schon passiert. War unfreiwillig, aber meine Pfauenaugen- und Wüstengeckos hatten ihre Freude daran. Meine Lasius niger Kollonie fand damals einen Weg ins freie, da ich Schussel den Deckel nicht ganz geschlossen hatte. So 50 - 100 Ameisen sind dann frohen Mutes in die beiden Geckoterrarien stolziert. Statt alle wieder einzufangen lies ich dann der Natur ihren lauf.

Aber mit Absicht Ameisen verfüttern mach ich deswegen nicht. Nicht das hier jetzt jeder auf mir rumhackt. :wink:

Aber eigentlich geht es. In freier Wildbahn fressen die Geckos auch alles was ihnen über den Weg läuft. Da wird auch die eine oder andere Ameise dabei sein. Für deinen Zweck würde ich Lasius niger nehmen. Die sind günstig in der Anschaffung, vermehren sich recht zügig und unbedenklich was Ameisensäure und dergleichen angeht.
Benutzeravatar
Antroxego
member
member
 
Beiträge: 662
Alter: 46
Registriert: 25. Feb 2009 14:34
Wohnort: 8266 Steckborn (Thurgau)
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon camaross » 2. Jun 2011 11:27

Hallo

Klar Ameisen sind bestimmt ein schönes fressi für eure Tiere. Ich vergesst Ameisen sind keine Maschinen. In der Natur sieht es oft aus, als kommen da immer so viele neue dazu.
Falls ihr wirklich die Ameisen anfängt zu halten, merkt ihr, dass die grösse der Kolo gar nicht so schnell wachst wie ihr evt denkt, besonders in der Haltung.
Auch bei kleineren Ameisen die sich relativ schnell entwickeln, habt ihr nicht genug Ameisen um zb 3-4 mal im Monat immer zu verfüttern. Bei einer grösseren Kolonie, könnt ihr evt 3-4 mal füttern dann habt ihr aber die Arbeit von evt einem Jahr zerstört. Falls ihr euch die Ameisen wirklich zulegt und die Entwicklung sehen könnt und das ganze Leben in einem Ameisen Staat , so werdet ihr es euch so oder so nochmals überlegen ob ihr die wirklich verfüttert, da man besonders am Anfang sehr gerne sieht wie die eine oder Ameise schlüpft. Das Erfolgserlebnis ist gross.
Als Futtertiere vermehren sich die Ameisen eindeutig zu langsam.
camaross
member
member
 
Beiträge: 170
Alter: 39
Registriert: 4. Nov 2010 00:05
Land: Switzerland (ch)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon Markus » 2. Jun 2011 11:29

Wenn ich meine letztes Jahr als Gründerinnen erworbenen Messor barbarus Kolonien ansehe, so würde ich da durchaus Potential sehen, allerdings vor allem weil sie bei mir quasi als einzige Ameisen mit Zusatzwärme ausgestattet sind.
Die Kolonie, die ich ohne diese Wärme pflege, ist gerade bei zwanzig Arbeiterinnen, die kleinere warm gepflegte Kolonie dürfte bei über vierzig liegen und hat noch massig Brut, die größte Kolonie dagegen liegt bei über hundert Arbeiterinnen und einem guten Haufen Brut.
Sehe ich mir deren Wachstum an, dürfte jeden Tag eine Arbeiterin drin sein, man will das Wachstum ja auch nicht übertreiben (hat ja nur begrenzt Platz) - und das ist erst der Anfang!
Vom Preis her sind sie auch nicht viel Teurer als eine Lasius Gründerin, wobei die Gründung ja sehr unterschiedlich verlaufen soll (wenn, würde ich mir mehrere Gründerinnen holen).
Auch vorteilhaft, sie ertrinken nicht in Honigwasser, weil sie keines Brauchen, Körner können rationiert gefüttert werden und auch die kleineren Arbeiterinnen haben noch die Größe einer größeren Lasius niger Arbeiterin.

Allerdings, mein Anfang mit Lasius niger ist jetzt schon einige Jährchen her, daher kann ich den Beginn damit nicht mit Messor vergleichen, ich persönlich finde sie nicht so schwer, wie oft geschrieben, aber für den Anfang?

Damit eine Kolonie allerdings so groß wird, braucht es viel Pflege, Zeit und auch ein wenig Glück, damit planen, sie verheizen zu können, sollte man nicht!

Zudem: macht es Sinn, Arbeiterinnen mit Proteinen zu füttern, um sie schließlich als Proteinnahrung zu verfüttern?
Ist in etwa so, als würden wir in großem Stil Hunde essen... (und jetzt bitte keine Chinawitze!)
Benutzeravatar
Markus
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
 
Beiträge: 4603
Alter: 37
Registriert: 23. Dez 2002 09:16
Wohnort: Bad Münstereifel
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 3 mal
Danke bekommen: 171 mal

Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon inri » 2. Jun 2011 12:10

Hallo zusammen,

danke erst mal für die vielen Antworten.

Die Ameisen sind nicht als Hauptfutter gedacht. Es gibt ja noch das ein oder andre an Futtertieren, die man dann auch gut selbst züchten kann. Da mein Freund mich aber schon seit langem mit Ameisen nervt, dachte ich, kann man ja ab und an auch mal welche verfüttern.
Das es natürlich erst mal einige Monate braucht bis ich welche verfüttern kann ist klar, die Kolonie brauch ja erst mal eine schöne Größe, dass es dann nicht so schlimm ist mal 5-10 Tiere zu verfüttern.

Wollte einfach nur mal wissen, ob es überhaupt gehen würde.
Die Ofenfischchen vermehren sich auch ziemlich langsam, aber im Notfall sind sie doch da. Diese verfüttere ich auch nicht jede Woche, vielleicht einmal im Monat oder so und bei 3 Zwerggeckos ist das auch nicht viel. Diese bekommen ja nur alle 2-3 Tage Futter und dann auch keine ganze Heimchendose. ;)

Werden uns dann mal in die Haltung von Ameisen einlesen. Vielleicht gibt es ja eine einfache Art, die keine Winterruhe durch macht.

LG inri und Freund
inri
newbie
newbie
 
Beiträge: 2
Alter: 44
Registriert: 2. Jun 2011 08:54
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 0 Danke
Danke bekommen: 0 Danke

Re: Ameisen verfüttern?!

Beitragvon baumarkthammer » 2. Jun 2011 14:12

Das ist sehr wohl möglich. Es ist auch wegen dem Sozialmagen der Tiere sehr praktisch, du kannst deinen Tieren ohne lästige Pulver und co. Vitamine verabreichen, indem du sie vorher an die Ameisen verfütterst, diese Füttern sich gegenseitig mit ihrem Kropfinhalt und die gesamte Kolonie ist wunderbar Vitaminhaltig.

Ein Problem bei vielen Tieren ist es aber, das habe ich schmerzlich erfahren müssen, dass viele Ameisen gegen kleine Geckos gut bewaffnet sind.
Mir sind zwei Zwerggeckos eingegangen, weil sie einige Polyrhachis dives gefressen haben. Das Problem dabei waren die Dornen der Ameisen, diese bleiben wohl gerne mal im Rachen kleinerer Tiere stecken.

Außerdem müsste man auf die Reproduktionsrate der Ameisen achten. Bei kleinen Kolonien kannst du es einfach vergessen 20 Tiere abzuzwacken, das funktioniert nicht, da Bricht die Kolonie zusammen.

Allerdings ist es bei größeren Kolonien kein Problem, ab einer Koloniegröße von andie 1000 Tieren merkt man es kaum mehr.
Die Masse der Kolonie ist aber kaum so wichtig wie die Reproduktion.

Ich persönlich würde dafür Pheidole benutzen, sehr anspruchslose Tiere, fast unschlagbare Reproduktion unter den gehaltenen Arten und außerdem Dornenfrei und in Mengen von 20-30 Ameisen total hilflos gegen Geckos. Nur leider sind die Tiere sehr klein.
Es stellt sich also die Frage wie groß ein Futtertier sein müsste.
An eine große Pheidole Kolonie zu kommen ist sicher machbar...
Benutzeravatar
baumarkthammer
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
 
Beiträge: 1971
Alter: 33
Registriert: 12. Mär 2008 20:40
Wohnort: Ratingen
Land: Germany (de)
Hat sich bedankt: 39 mal
Danke bekommen: 112 mal




Werbeanzeige: Schaukasten: wirtschaftlich bedeutsamer Ameisen


Zurück zu Diskussion und Fragen Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste