Ich war mit meiner Frau im vergangenen Jahr in Argentinien und Paraguay und durfte dort unter anderem einige sehr schöne Beobachtungen von Ameisen machen. Ein paar, wenn auch nicht sehr gute, Bilder habe ich euch zum Staunen mitgebracht. Ich werde einige kommentieren, schaffe aber leider keinen vollständigen "Reisebericht" - dafür fehlt mir die Zeit.
- Eine Atta, würde ich sage. Vielleicht sexdens? Die krabbelte zusammen mit vielen Schwestern in groß und klein am Ufer des Rio Paraguay.
- Da eine andere mit "Sonnensegel". :D Video: http://www.youtube.com/watch?v=yISLg4d7C7g oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=TSdxXjRic7g
- Gefährlich würde ich diese Begegnung nicht nennen. Einige Atta-Halter hier im Forum wollen ein "Gezwicktwerden" ja nicht riskieren, aber diese Arbeiterin hat sich eher still geputzt bevor ich sie wieder auf die Ameisenstrasse zurückgesetzt habe. War echt süß!
- Diese Ameise war riesig! Ich habe sie bei den Wasserfällen von Iguacu an der argenitisch-brasilianischen Grenze gesehen. Der Finger auf dem Bild ist mein Zeigefinger und ich habe normal große Männerhände! Hier auch als Video:
http://www.youtube.com/watch?v=d3YAm_-7d_o
- Dieses kleine Volk konnte ich an mehreren Tagen beobachten. Sie schienen äußerst aggressiv und nahmen von Brot über Obst zu lebenden Käfern alles. Sie haben teilweise auch größere Ameisen einer anderen Art überfallen, die keine 20cm von diesem Steinweg weg leb(t)en.
- Eine Soldatenkaste haben sie auch! Diese großen Ameisen haben sich allerdings erst blicken lassen, wenn es größere Futterpakete zu transportieren gab.
- Hier die Nachbarn der kleinen Fiesen. :)
- Von diesen roten Winzlingen gab es direkt vor einem Lagerhaus tausende. Sie kamen nur bei direkter Sonneneinstrahlung raus, wuselten dann aber wie bekloppt. Eine Ameise konnte ich von einer Futterstelle aus verfolgen, bis sie nach mehr als 15 Metern (!) ihr Nest erreichte, welches ich auch da erst entdeckte. Zum Nachdenken: die Arbeiterin war nicht größer als 4 oder 5 mm.
- Eine ganz besondere Entdeckung. Hier handelt es sich um eine blattschneidende Art und ich vermute mal Acromyrmex (ohne im Netz groß nach Vergleichen zu suchen - das überlasse ich euch). Rund um die ausladenden Wurzeln eines Baumes wuselte es heftig!
- Sie haben eine Zitrone gefunden, die dort von einem Baum gefallen sein muss (ja, die wachsen da am Baum!) und haben fachgerecht die Schale abtransportiert. Das Innere schien sie nicht so sehr zu interessieren. Ich fand es spannend!
- Hier nochmal an der Zitrone. Sie haben übrigens auch kleine Stückchen Weißbrot dankend angenommen. Es sah sehr witzig aus: Mitten auf einer trockenen Wiese (wir waren im Winter in Argentinien, also bei "nur" 30°C und ohne Regen) wuseln kleine weiße Punkte auf einer wahrhaft ausgetretenen Sandstraße in Richtung Baum. Herrlich!
- Hier sehr ihr die intelligenten argentinischen Ameisen einer Art, die ich nicht zu identifizieren vermag. Jedenfalls wollte sie, als ich sie auf die Hand setzte, gleich nach der Uhrzeit schauen. :D Netterweise saß sie dort eine ganze Weile sehr ruhig und gab mir die Gelegenheit für diese Fotos.
- Und hier noch einmal ganz toll von der Seite zu beobachten. Schön zu sehen sind die großen Augen. Sie reagierte auch auf Bewegungen durch meine Finger. Wahrscheinlich hatte sie nur durch ihre gute Sehfähigkeit gesehen, dass sie spät dran war. Denn als ich sie auf den Boden zurücksetzte, flitze sie davon. :)
- Hier mein letzter Bildbeitrag. Diese winzigen Ameisen entdeckte ich eher zufällig, als ich mir die Fugen auf dem Boden unseres Zimmers ansah. Ich hatte kein Lineal dabei, aber heute denke ich, dass sie kaum größer als 1mm waren. Ohne den Blitz der Kamera wirkten sie ganz schwarz und wir hatten sie auf den ersten Blick für Krümel gehalten bis sich die "Krümel" bewegten.
Vielleicht kann der eine oder andere von euch etwas zu den abgebildeten Ameisen sagen oder beitragen. Würde mich freuen, wenn auch jemand sagen könnte: Na, das sieht sehr nach X aus! Oder nach Y! Dass eine artengenaue Bestimmung hier nicht möglich ist, weiß ich wohl, aber es ist eben doch ein schönes Gefühl, wenn man weiß, was man da gesehen hat oder was auf der Hand krabbelte.
Die Riesenameise ist vielleicht eine Dolichoderus oder eine Camponotus, leider ist das Bild und Video zu schlecht zum genauen Erkennen. 
