Acromyrmex spec. Anmerkungen

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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 17. Okt 2008 20:16

Ameisen – „RUN“

Gerade hatte ich den vorhergehenden Post in diesen Thread durch Bilder ergänzt, mit Ameisen beim Kartoffelernten, schon ging es los.
Schaut selbst, was ist hier los, was geht hier ab?
CIMG9050.JPG

CIMG9054.JPG

Etwas läuft hier schief, habt Ihr eine Idee?

Normal sind diese Ameisen stur, Erschütterungen, selbst kräftigeres ans Becken klopfen
bringt sie nicht besonders in Bewegung.
Hier in diesen Becken liefen sie zu Hunderten die Scheiben hoch und unter dem Deckel lang.
Ein Auflauf der mich der nicht enden wollte, irgend Etwas hatte die Aufmerksamkeit der Arbeiterinnen herausgefordert.
Mit Verwunderung betrachtete ich das Schauspiel, was war der Grund dafür?
Die Ursache, der Lüfter der auf dem Beckendeckel angebracht ist.
Durch einen Lagerschaden erzeugte dieser anhaltende, feine Vibrationen.


Diskussions – Thread
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 25. Okt 2008 18:37

Pilz oder nicht Pilz?

IMG_5265.jpg

Hoffe nur meine Frau guckt heute nicht nach den Ameisen, könnte Ärger geben,
wenn sie sieht, dass die Ameisen hier gerade unser Mittagessen zerlegen.
CIMG9094.JPG

Hier könnt ihr sehen, diese Ameisen schrecken vor Nichts zurück.
IMG_5261.jpg

Was aussieht wie ein schöner heller Pilz ist nur ein Stück roher Blumenkohl.
Allerdings ist das auch ein richtig hartes Stück Arbeit für die Arbeiterinnen,
um an kleine Stücke für ihren Pilz zu kommen, so ein Kohl gibt nicht so schnell auf.
Eine weitere Futterquelle für den Winter.

Hier eines der Pilzbecken.
IMG_5262.jpg

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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 7. Nov 2008 16:10

Und sie futtern noch

Ausschnitt 6665.jpg

Euch, den Lesern in den Foren ist natürlich klar, die Überschrift ist nicht korrekt.
Diese Ameisen sind nur interessiert an den Blättern um sie für Ihren Pilz einzutragen.
Teile des Pilzes sind die eigentliche Grundlage ihrer Ernährung.
Ob sie den Pilz nun damit düngen, lasse ich mal so als Aussage stehen!
Für mich zerkleinern sie das Grünzeug und bieten es den Pilz als Nahrung an in dem sie es in das Pilzgeflecht einarbeiten.
Hier die derzeitige Tagesration.
IMG_5561.jpg

Wie ihr seht, es ist immer noch möglich in der Natur Blätter für diese Tiere zu sammeln.
Sogar Rosenblüten gibt es noch, immer wieder gerne genommen.
IMG_5577.jpg

Nach wie vor schlüpfen weiterhin Jungköniginnen, die überall in der Anlage herumlungern wie hier im Haferflockenbecken.
IMG_5492.jpg

Die Anzahl der Arbeiterinnen, soweit sich das mit grober Sicht einschätzen lässt, ist weiterhin stabil.
Bleibt es so, ist Futterbegrenzung eine Möglichkeit die Arbeiterinnenanzahl nicht weiter ansteigen zu lassen.
Was ich jetzt nicht sagen kann, ob bei meiner Kolonie nicht sowieso schon die maximale Koloniengröße erreicht ist?
Nur das möchte ich auch nicht weiter ergründen und herausfinden.

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Was haltet ihr hier von?
IMG_5585.jpg

Moderne Ameisenkunst?

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Soweit ein kleines Update als Lebenszeichen.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 12. Nov 2008 19:49

Verfressene Bande!

Wie schon angesprochen, ist es mein Gedanke diese Kolonie bei Abwesenheitszeiten nur mit Haferflocken, Kohlenhydraten und Wasser zu versorgen.
Dafür habe ich ein kleines 20 x 10 x 10 cm Becken angebaut.
Gab in den letzten Wochen immer mal wenige Flocken zum üben.
Aus dem Chaos das sie dabei veranstalteten, wurde schnell klar, es besteht Interesse.

So ging es jetzt an, auf einen Schlag eine Tüte Haferflocken, mit diesen 500g war das Becken, sehr zur Freude der Ameisen, gut gefüllt.
IMG_5611.jpg

Brauchte sie nicht lange bitten, bei meinem Versuch mitzumachen.
Meine Befürchtungen, das Zeug könnte vergammeln, wie bin ich da bloß drauf gekommen?
Vollkommen unterschätzt den Eifer und das Tempo dieser geübten Logisticker.
Hier seht ihr sie nach dem sie 24 Stunden gearbeitet haben.
CIMG9201.JPG

IMG_5737A.jpg

Sieht nicht so aus als wenn sie schon müde wären.
Braucht nicht denken das sie sich nur für dieses Hyperlinks sind nur für registrierte Nutzer sichtbar so ins Zeug gelegt haben.

Und wohin ging die Reise?
Auf den kürzesten Weg ab in die Pilzbecken
CIMG9205.JPG

Dort alles schnell zerkleinert und in den Pilz eingearbeitet, damit ja keiner mehr sieht, was sie alles angeschleppt haben.
Pech gehabt, habe sie erwischt.

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Ja und nun stehe ich da, 3 Tage und die Kiste war leergeputzt, da muss mir noch was einfallen um mehr Zeit herauszuholen.
Nebenbeilbemerkt an Grünzeug haben sie sich in diesen 3 Tagen auch noch vergriffen.
IMG_5614.jpg

Aus5793.jpg

Ohne maßvolle Futtergaben des Halters sind diese Tiere nicht auszubremsen.
Ist schon erstaunlich welche Massen an Arbeiterinnen diese Kolonie mobilisieren kann um
gebotenes Futter einzutragen.
Im Lebensraum Pilz finden viele Arbeiterinnen Unterkunft, nicht sichtbar für den Halter, besteht die Gefahr überraschend vor eine nicht erwarteten Koloniengröße gestellt zu werden.

Schaut euch das hier an!
CIMG9197.JPG

Keine Ameise außerhalb des Pilzbeckens zu sehen und dann dieser Müll auf dem Lüftungsgitter.
Seit Tagen beobachte ich ihre Aktivitäten an dieser Stelle und bin nur am staunen.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 22. Nov 2008 20:55

Ameisen in bester Schnittlaune

Sie sind nicht aufzuhalten, gibt es was zu zerkleinern, sie sind gleich dabei.
Emsig und unermüdlich, alles wird zerlegt, was auch nur grob für den Pilz zu gebrauchen ist, war richtig was los Heute.
Wie sie es hinbekommen, zu selektieren was für den Pilz zu gebrauchen ist, mir ein Rätsel?
Eine Beobachtung dabei, gibt es Futter, versammeln sich viele Ameisen auf dem Futter, sieht so aus, als wenn sie erst mal Maß nehmen.
Entweder legen sie danach richtig los und zerkleinern oder sie verlieren schnell das Interesse und das Zeug bleibt liegen und vergammelt.
Schaut euch dieses Teil hier an, eine Pomelo.
IMG_6140.jpg

Das, was da fehlt, war ich, nicht die Ameisen, die sind begeistert von der weichen Haut zwischen Schale und Frucht.
IMG_6137.jpg

IMG_6120.jpg


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Hier ein Futterversuch mit dem Ende, du kannst uns mal.
IMG_6129.jpg

Ist Weizenbrot, mal sehen, was morgen noch davon da ist, denkbar das sie es sich noch einmal überlegen.
Was gab es heute sonst noch?
IMG_6123.jpg

Nachtrag.
Auch das Weizenbrot hat nicht standgehalten und wurde zerlegt.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 23. Nov 2008 13:22

Unangenehme Notwendigkeit mit Verlusten.

Hier seht ihr die beiden, kleinen oberen Becken die von den Ameisen als Abfallbecken benutzt werden.
IMG_6167.jpg

IMG_6170.jpg

Leider sind die Dinger auch mal voll und dann wird es lustig.
Besonders wichtig, diese Becken trocken zu halten.
Den Abfall, den diese Ameisen produzieren besteht, größtenteils aus alten, abgestorbenen Pilzteilen.
Bei wenig Feuchte bleiben die Pilzbrösel halbwegs locker und können mit dem Staubsauger ausgesaugt werden.
Es lässt sich dabei nicht vermeiden das dabei auch Ameisen ihr Leben verlieren.
Für diese unangenehmen Reinigungsarbeiten habe ich einen extra Staubsauger.
Der Beutel mit dem Abfall kommt gleich in den Gefrierschrank und wird später verbrannt.
Ist traurig, geht nicht, ohne dabei Ameisen zu töten und es ist auch nötig den Müll zu entfernen.
Gibt sonst keinen freien Platz, wo die Ameisen ihre Abfälle entsorgen können, einen Platz, den sie dringend benötigen.
Sie sind sehr darauf bedacht die Pilzbecken sauber zu halten, bei einer guten Dränage und Belüftung um wenig Kondenswasser in der Anlage zu haben, bekommen sie das auch hin.
Ist das nicht hinzubekommen, gibt es ein ziemliches Geschmiere mit unangenehmen Gerüchen und die Ameisen sind eifrig bestrebt, den Pilz in ein anderes Becken umzulagern.
Wie ihr an dem einen Becken seht, sie sind nicht nachtragend und tragen gleich wieder Müll in die leeren Becken.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 28. Nov 2008 22:56

Nun ist sie da die Winterruhe!

Einmal locker die Füße hochlegen, Ameisen Ameisen sein lassen, in Urlaub fahren,
im Frühjahr kann es ja wieder losgehen mit der Haltung?
Könnt ihr alles vergessen, diese Ameisen erwarten mehr von euch.
Anfangs interessante Ameisen mit Fragen zur Feuchte, Fragen zur Temperatur, Unterbringung und sie schneiden ja gar nicht.
Die Zeiten ändern sich, bekommt ihr die Haltung hin werden schnell aus ein paar Hundert ein paar Tausend die verpflegt werden wollen und diese Lawine kommt immer mehr ins Rollen.
Ihr seit gefordert und müsst rennen, um das nötige Grünzeug heranzuschaffen.
Im Sommer einfach im Winter ein Problem?
Ein, zwei Tage ohne Grünzeug, stecken sie weg, dann stagniert der Pilz.
Bedenkt diese Entwicklung, berücksichtigt sie, plant entsprechend, oder lasst es sein wenn ihr der Entwicklung dieser Ameisenart nicht Genüge tuen könnt.
Mit Bedacht und den nötigen Voraussetzungen und einer andauernden, fürsorglichen Betreuung bekommt ihr dafür eine interessante Ameisenart, die euch fordert und viel Freude bereitet.
Hier seht ihr sie, wie sie Chinakohl in kleine Stücke für ihren lebenswichtigen Pilz zerlegen.
IMG_6281.jpg

Ein mögliches Grünzeug für den Winter, alleine reicht es nicht.

Um zu verdeutlichen, wie eifrig diese Ameisen zu Werke gehen und was sie dabei an Arbeiterinnen mobilisieren können, hier bei der Apfelernte habe ich die Gierigen erwischt.
IMG_6392.jpg

IMG_6393.jpg
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 27. Dez 2008 14:58

Zum Jahresende ein kleines Update.

Unermüdliche Ameisen die nur Rennen und Schneiden zu kennen scheinen.
Bormbeerblätter gibt es zurzeit noch reichlich, hier die Ration für einen Tag.
CIMG9510.JPG

Bei Frost gesammelte Blätter können zu trocken sein, da hilft es die Blätter kurz ins Wasser zu legen.
Nachdem sie gut abgetropft sind, kommen sie dann ins Futterbecken.

Braucht nicht glauben das ihnen das reicht, dazu zersäbeln sie noch einen halben Apfel, ca. 200 g Haferflocken und Chinakohl.
CIMG9507.JPG

Die Anzahl der Arbeiterinnen, soweit da eine Beurteilung überhaupt möglich ist, scheint weiterhin konstant.
Ihren Pilz pflegen sie in 3 Becken, 2 davon gut gefüllt.
CIMG9513.JPG

Das kleine Becken werde ich nicht los, sie räumen es einfach nicht, ist immer noch aus der Gründungszeit.
Kann sonst nicht sagen das mir nicht auch mal Ameisen ausbrechen, die Ursachen dafür Unachtsamkeit meinerseitzt.
Die Acromyrmex haben sich allerdings bis vor Kurzen vergeblich bemüht.
Im kleinen Becken aus der Gründungszeit hatte ich um besser Löcher bohren zu können eine Scheibe herausgetrennt und durch Kunststoff ersetzt.
Hatte zu der Zeit als Verklebung noch Silicon verwändet, richtig dünn damit falls sie versuchen die Klebestellen durchzunagen nicht durchpassen.
Hat lange gehalten bis sich die Kunststoffscheibe, aus welchen Gründen auch immer erst jetzt leicht verzogen hat.
Gnadenlos haben die kleineren Arbeiterinnen das ausgenutzt.
Als erste Absicherung gab es ein Klebeband, unten links das Braune, später habe ich die ganze untere Kante zusätzlich mit Epoxidharz verklebt.
CIMG9512.JPG

Sonst ist alles wie es war, muntere Ameisen, die durch Rohre hasten und Grünzeug schleppen.
CIMG9331.JPG

Und was sie immer machen, Pilze pflegen, hier geht es gerade wieder los.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 16. Jan 2009 20:58

Was ist geworden?

Auf den ersten Blick, sie halten mich in Atem!
Nein, nein, ausgebrochen sind sie nicht noch einmal.
Haben einfach immer Hunger und ich muss laufen und sehen, wo ich das Grünzeug herbekomme.
Diese Tiere sind zurzeit richtig gut drauf, Ansätze von neuen Pilzen an allen Enden.
CIMG9575.JPG

CIMG9616.JPG

CIMG9618.JPG

Hatte mich gefreut das es mit dem Thema Jungkönigen durch ist, da lassen sich diese Tiere etwas Neues einfallen,
jetzt gibt es Männchen und die Plage der herumlungernden Geschlechtstiere geht wohl von vorne los?
Ablichten konnte ich die Männchen noch nicht, sitzen unzugänglich, bin da guter Dinge das wird noch.
Pilzbauern bei der Arbeit.

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CIMG9627.JPG

Aus9628.jpg

Was würde ich nur machen, hätte ich diese Ameisen nicht?

Aus der Ferne nicht besonders gut, gerade erwischt.

Aus7563.jpg

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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 23. Jan 2009 17:53

Es geht noch mehr!

Kam mir doch schon die Überlegung, die Kolonie könnte die maximale Arbeiterinnenanzahl erreicht haben?
Die Wirklichkeit hat mich eingeholt, es geht noch weiter und ein Ende ist nicht abzusehen.
IMG_7717.jpg

Durch eiserne Futterrationierung blieb die Zuwachsrate über lange Zeit stabil und meine Anlage dafür ausreichend.
Futterbegrenzung, nicht abrupt als Notbremse, sondern langsam und mit Umsicht, ab einer gewollten Koloniengröße konsequent angewendet,
ist aus meiner Sicht eine machbare Haltung um diese Art nicht auf riesige Kolonien anwachsen zu lassen, die Ihre Halter am Ende überfordern.
Auch ist daraus nicht abzuleiten, das sich Acromyrmex spec. so dauerhaft mit ein paar Hundert Tieren halten lässt.
Sind von Natur aus Ameisen, die es auf viele Arbeiterinnen bringen, die auch gebraucht werden, damit das Leben dieser Art auf Dauer möglich ist.

Von mir selten zu lesen, das ich versuche jemanden die Haltung von bestimmten Arten auszureden.
Bei dieser Art ist es bei der Gründung nicht abzusehen und für wenig geübte Ameisenhalter problematisch, einzuschätzen das es darum geht,
für eine wirklich unzählbare Schar an Ameisen Verantwortung zu übernehmen.
Dabei denke ich nicht unbedingt an Pflege, Futter, Unterbringungsmöglichkeiten und entstehende Kosten.
Schaut euch die Bilder hier in meinem Bericht an und stellt euch vor das ihr etwas nicht bedacht habt,
falsch bedacht habt und diese Tiere brechen in kurzer Zeit zu Tausenden aus.
Muss ja nicht gleich so Enden, wie es in der Presse zu lesen war, dass sie Nachbars Garten plündern.
Allerdings sind diese Ameisen flink, zäh und zielstrebig, kommen durch kleinere Ritzen und am nächsten Morgen sind sie verteilt im ganzen Haus.

Lasst euch nicht einfach so verleiten, wie z. B. durch meinen Bericht hier, diese Ameisen zu halten, überlegt lieber einmal mehr,
ob es wirklich diese Art sein muss und in wieweit ihr das mit eueren Ameisenhaltungserfahrungen hinbekommen könnt.
Zugegeben, Acromyrmex spec. sind interessante Insekten,
ohne genauste Berücksichtigung ihrer Lebensbedingungen und eine sichere Anlage habt ihr keine Freude an diesen Ameisen.

Gibt noch einige offene Fragen für mich mit Klärungsbedarf.
Im Vordergrund dabei, wo geht sie noch hin die Entwicklung dieser Ameisen, sind sie weiter kontrolliert zu halten?
Ist es überhaupt möglich die Anlage soweit zu erweitern, ohne das die Kolonie nicht einfach zusammenbricht.
Denke da an plötzlich auftretende Krankheiten, wie aus der Massentierhaltung bekannt.
An Luftaustausch, Gasverteilung in der Anlage.
Gute Lebensbedingungen, keine Feinde, viele Ameisen auf engstem Raum, geht das gut?
Entwickeln sie dadurch eventuell Verhaltensstörungen, wie könnten die aussehen?
Wo auch noch ein Ansatzpunkt ist, meine Becken haben nur 2 Durchgänge, wird das auf Dauer reichen?
Hier der aktuelle Betrieb in einem Teil des Rohrsystems.
IMG_7720.jpg

Bin am überlegen wie nötige Erweiterungen ausgeführt sein müssen und wie ich diese bauen kann?

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Bevölkerungszuwachs, der nicht ohne Gründe erfolgte.
Habe Fütterungsversuche durchgeführt, auch den Haferflockenversuch,
CIMG9775.JPG

den ich schon mal angesprochen hatte und es gibt auch eine höhere Futterration um Informationen zum weiteren Bevölkerungswachstum zu sammeln.

Hier gab es Schnittlauch.
IMG_7698.jpg

IMG_7714.jpg

Als Gründerkolonie und kleinere Kolonie waren sie davon nicht begeistert, heute sind sie gleich dabei, brauchen sie doch die Stängel nur auf Länge schneiden.
Falls bei euch in der Anlage durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und das daraus entstandene Kondenswasser in gar zu enge Verbindung mit organischen Abfällen getreten ist,
kurz gesagt es stinkt, Schnittlauch ist gut geeignet, um da eine andere Geruchsnote einzufügen.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 30. Jan 2009 15:50

Autsch!
Ganz schön griffig die Kleinen.
Aus9742.jpg

Sind sehr aggressive Tiere, die bei Störungen gerne zeigen, dass sie ihre Mandibeln nicht nur zum Blattschneiden gebrauchen können.
CIMG9735.JPG

Bei Eingriffen in der Anlage, aufgebrachte, wütende Ameisen die sich in alles verbeißen was sie zu packen bekommen.
Größere Arbeiterinnen beißen schmerzhaft, auch bei der Hand ihres Halters machen sie keine Ausnahme, undankbares Volk!
Das sie dabei die Haut durchbeißen oder blutig beißen konnte ich nie beobachten, gut in meinem Alter hat man ein dickes Fell.
Sie wieder von den Händen zu entfernen ist mühselig, zu dem gehen sie richtig mit Eifer zur Sache, von einem Hemdsärmel sind sie da besonders begeistert.
Hier seht ihr, wie ich sie gerade beraube,
IMG_7759.jpg

IMG_7763.jpg

selbst der Löffel bleibt von ihren Angriffen nicht verschont.
IMG_7765.jpg

So schnell, wie die Aufregung gekommen ist, so schnell ist sie auch wieder vorbei.
Dauert nicht lange und sie machen so weiter wie vorab.
Ansonsten sind sie kaum zu beeindrucken, Erschütterungen, wie ans Becken klopfen oder Licht ignorieren sie.
Leichte, länger anhaltende feine Vibrationen, damit sind sie zu locken.
Gibt einen Massenauflauf in dem Becken, wo die Vibrationen wirken, Boden, Seitenwände, Deckel, überall laufen Ameisen dicht gedrängt durcheinander.
Auch wenn sie da nicht heraus können eine größere offene Luke im Deckel hat die gleiche Wirkung.
Ist für mich verwunderlich, den Luststrom eines kleinen Lüfters beachten sie nicht besonders.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 17. Feb 2009 21:39

Was ist geworden?

Habe für euch nichts Richtiges, worüber ich berichten kann.
Die Zeit hat noch nicht gereicht um für diese Ameisen eine Erweiterung fertigzustellen.
Pilzkulturen scheinen diesen Ameisen gerade besonders zu liegen.
CIMG0250.JPG

CIMG0251.JPG

CIMG0252.JPG

CIMG0253.JPG

Nicht verwunderlich, die vielen Arbeiterinnen und der meistens nicht sichtbare Nachwuchs wollen versorgt werden.
Kurzfristig habe ich mich dazu entschlossen, Verluste wie für jede Ameisenart in der Natur gegeben, künstlich durch Entnahme von Ameisen zu gestalten.
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 13. Mär 2009 21:49

Das Ende einer Ameisenhaltung?.?

IMG_8862.jpg

IMG_8863.jpg

IMG_8864.jpg

IMG_8865.jpg

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IMG_8868.jpg

IMG_8869.jpg

IMG_8870.jpg

Das Ende einer Ameisenhaltung, bei dem Platz den sie brauchen könnte sich diese Frage schneller stellen als erwartet?
Meine Anlage ist zu klein geworden, es muss dringlichst eine Erweiterung her.
Bei unseren Ameisen ist bekannt, dass sie ruhend über den Winter kommen, ich habe die Winterruhe komplett verschlafen,
zu mehr als einer Anlagenerweiterungsplanung bin ich nicht gekommen.
Geplant ist ein weiteres Becken für Abfall oder Pilz und ein langes Rohsystem an dessen Ende ein Futterbecken.
Mein altes Rohrsystem hat mir am Anfang gute Einblicke in die Logistik dieser Ameisen geliefert,
mit steigender Arbeiterinnenanzahl erwies es sich als grobe Schwachstelle.
Der Innendurchmesser von 26 mm ist zu wenig, durch das darin herrschende Gedränge gibt es bei reichlich Grünzeug fast nur noch Stau,
die Ameisen behindern sich gegenseitig und das Chaos ist perfekt.

Die Zeit der Jungköniginnen und Männchen ist vorbei, kaum noch Geschlechtstiere zu sehen.
Dagegen ist die Anzahl der Arbeiterinnen weiterhin deutlich gestiegen.

Die Verpflegung der letzten Zeit, Haferflocken, Äpfel und Chinakohl.
IMG_8559.jpg

IMG_8552.jpg

IMG_8592.jpg

Dafür haben sie sogar die doch schon welkenden Brombeerblätter bis zuletzt liegen gelassen.
Verderben lassen sie nichts, sie selektieren nur die Reihenfolge mit der sie den Nachschub für ihren Pilz eintragen.
So warm, wie es gerade geworden ist, kann ich sie bald mit frischem Grünzeug überraschen und zum Dank dafür kann ich noch mehr anbauen?
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 19. Mär 2009 21:23

Ist schwierig zu beschreiben, was bei dieser Art an Ameisen zusammenkommt??

Ein paar Bilder die helfen einen groben Überblick zu bekommen.
Hier seht ihr die Hungrigen bei der Apfelernte.

CIMG0591.JPG

CIMG0592.JPG

CIMG0593.JPG

Hier gab es frisches Grün.

CIMG0590.JPG

Die Krokusblüte war am Ende auch verschwunden, besonders mögen sie die nicht.
Hier wird gerade wieder mal ein Pilz aufgebaut.

CIMG0581.JPG

Und hier ein anderes Becken.

CIMG0594.JPG

Ist jetzt an euch, darüber nachzudenken, ob es für euch möglich ist, richtig viele Ameisen unterzubringen?
Wer da am Zweifeln ist, kann versuchen die Arbeiterinnen durchzuzählen!
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Re: Acromyrmex spec. Anmerkungen

Beitragvon Erne » 28. Mär 2009 19:55

Das Erste richtig frische Grün dieses Jahr.

Ich kann euch sagen, nicht nur die Ameisen hatten was davon.

CIMG0649.JPG

Brennnesseln, es gibt sie schon hochgewachsen bis auf ca. 10 cm.
Ein Kraut das ich vorher auch noch nie in größerer Menge angeboten hatte.
Überfall auf eine Pflanze.

IMG_9231.jpg

Die für mich beim Pflücken unangenehmen Begleiterscheinungen, den Ameisen war das Egal,
sie mussten gleich mal anschneiden.

CIMG0653.JPG

IMG_9239.jpg

IMG_9242.jpg

So auch hier die Beobachtung, was die Mandibeln klein bekommen wird antransportiert.
Mit wachsendere Begeisterung alles platt gemacht.
Nach 2 Stunden schnippeln kaum noch was zu sehen von meinem schmerzhaften Einsatz ihnen was für ihren Pilz zu besorgen.

CIMG0685.JPG

Nur noch traurige Überreste, selbst die Stängel verschwanden noch.
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