Milben???

Archivbeitrage aus den Unterforen "Einsteigerfragen" und "Diskussion und Fragen allgemein" aus den Jahren 2003 bis 2008.

Milben???

Beitragvon Melli » 24. Nov 2006 15:07

Als ich heute meine Lasius niger Jungqueens vollends in den Winterschlaf schicken wollte und in das eine Rg gucke trifft mich fast der Schlag... die Queen war tot und im ganzen Rg kleine, kaum mit bloßem Auge sichtbare, durchsichtige Krabbeltiere... Hab darauf hin auch die anderen beiden RGs in genauen Augenschein genommen... und habe auch diese Viecher gefunden. Allerdings nur sehr wenige. Sind es denn überhaupt Milben, weil die doch braun sind, oder? Und was soll ich jetzt mit den anderen beiden Königinnen machen. Umsiedeln in ein anderes Rg ist doch jetzt sicher zu spät!? Wegen der Winterruhe. Und dann noch eine andere Frage... geht diesen Viechzeug auch den Menschen an??
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Beitragvon delirium » 24. Nov 2006 15:34

Ich hatte bei einer Jungkönigin das gleiche Problem und sie mit heißem Wasser überbrüht. Es hat keinen Sinn! Diese Milben werden sich auf die Brut stürzen und möglicherweise auf weitere Kolonien. Deswegen empfehle ich dir, alles was Milben hat mit kochendem Wasser zu töten!
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Beitragvon Ulrich_W » 24. Nov 2006 19:05

Sorry delirium,

aber wenn du solch Ratschläge erteilst, dann erläutere doch auch bitte unter welchen Randbedingungen du zu solchen Schlußfolgerungen kommst!
Anscheinend hast du noch nicht mal versucht deinen Milben auf andere Art und Weise Herr zu werden, als sie mit heißem Wasser zu überbrühen?
Gib doch bitte anderen Haltern die Chance selbst zu entscheiden, ob sie versuchen wollen die Milben zu bekämpfen, und dabei eventuell Risiken der Übertragung eingehen oder ob sie gleich aufgeben und alles hinschmeisen wollen!
Es gibt schließlich zig verschiedene Arten von Milben, wo nachweislich welche sogar nützlich im Formikarium sind! Hinzu kommen noch falsche Schlußfolgerung und schon wird die Kolonie getötet ohne jemals erfahren zu haben ob wirklich ein Problem da war!

Es sollten doch zumindest Überlegungen stattfinden wie, wo kommen die Milben her, sind sie durch exotische Ameisen eingeschleppt, über das Futter, oder springen sie bei mir eh überall in der Wohnung herum? Waren wenige Milben schon vorher da und man hat zur explosionsartigen Vermehrung beigetragen? Sterben meine Ameisen wirklich an den Milben, oder laben sie sich nur an den toten Ameisen? etc...

Einen Befall durch Futtermilben, und diese können ohne Zweifel auch gefährlich für die Brut werden, kann in den meisten Fällen durch Nahrungsentzug über mehrere Tage bekämpft werden. Das Futterüberangebot wird in den meisten fällen auch die Ursache des Milbenbefalls sein! Änderung der Umweltbedingungen können auch schon zum Erfolg führen!

Bevor jemand diese Punkte gewissenhaft überprüft hat rate ich jedem davon ab gleich mal wieder Ameisen(milben)suppe zu kochen! :wink:

Gruß

Ulrich
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Beitragvon delirium » 24. Nov 2006 19:35

Hallo!

Gut, ich respektiere deinen Post und versuche näher zu erläutern, warum ich dies schrieb.

Ich fing zur Schwärmzeit einige Lasius niger Königinnen und tat sie in Reagenzgläser. Die Königinnen begannen auch alle zu gründen. Bei einer stelle ich irgendwann durch Zufall fest, dass sich kleine Punkte im RG bewegten. Zuerst dachte ich nichts böses und tat auch erstmal nichts. Nach einigen Tagen, stellte ich jedoch Verminderung der Brut fest und erkannte eine explosive Vermehrung der Milben. Nach einigen weiteren Tagen war dann keine Brut mehr übrig und ein Haufen von Milben saß auf der Königin. Da mir das arme Vieh Leid tat erlöste ich es von dieser Qual.

Da die Brut in den Tagen zuvor verschwand, ging ich nicht von nützlichen Milben aus und um meine großen Lasius niger Kolonie nicht zu gefährden, entschloss ich mich zum letzten Schritt.

Ich kann verstehen, dass man in diesem Feld sehr stark differenzieren muss, jedoch erkannte ich nur meinen Fall und versuchte einen Rat zu geben. Dennoch muss ich eingestehen, dass es sicherlich auch andere Arten von Milben sein können und es weiterer Untersuchungen bedarf.
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Beitragvon HeldGoP » 24. Nov 2006 19:37

vllt sind es ja auch destruenten, hab die auch in all meinen formikarien, die kommen irgendwann vonalleine.

ich würde mir nur sorgen machen wenn die dinger größtenteils AUF den tieren sind.

mfg
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Beitragvon Purifier » 24. Nov 2006 20:06

HeldGoP hat geschrieben:vllt sind es ja auch destruenten, hab die auch in all meinen formikarien, die kommen irgendwann vonalleine.


Ähm...mal ne Frage....
Was sind denn destruenten :?:
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Beitragvon earlant » 24. Nov 2006 20:58

Milbenthreads gab es hier ja schon zur Genüge, und die Hoffnung, dass man selbst nur "gute" Milben habe, stirbt nicht aus.

Zuerst mal zu melli:
Die Milben aus den Reagenzgläsern bzw. Formikarien gehen nicht auf den Menschen über. Zumindest ist so etwas bisher nie bekannt geworden.
Trotzdem war die Entscheidung richtig, die Ameisen zu überbrühen und die Milben damit zuverlässig abzutöten.
"durchsichtige Krabbeltiere": Es gibt Milben in weiß, braun, bis fast schwarz. Jugendstadien sind häufig fast durchsichtig.
Allenfalls hätte man noch ein paar der Milben einschicken können zur Bestätigung, dass es wirklich Milben sind und nicht etwa die harmloseren Springschwänze (das könnte ich als Berufs-Zoologe und Entomologe noch entscheiden; allerdings kann ich nicht die diversen Milbenarten unterscheiden, und schon gar nicht kann ich sagen, ob eine bestimmte Form schädlich, harmlos oder gar nützlich ist. Ob Ulrich_W das kann?).

delirium: Hat auf jeden Fall Recht. Im Zweifelsfall nicht auch noch andere Kolonien gefährden!

Purifier: "Destruenten" in der Ökologie sind eine Gruppe von Organismen, die Abfälle, Kot, Leichen und sonstige tote Reste von Organismen "verzehren", verdauen und die Abbauprodukte wieder in den Naturkreislauf zurück führen. Dazu gehören viele Bakterien, Pilze, Einzeller, viele Krebstiere (Asseln), auch einige Milben und viele Klein- und Kleinstinsekten.
Leider halten sich nicht alle diese Organismen an die Lehrbücher, und so können manche Milben, die "eigentlich" Destruenten sind, sich auch an scheinbar leblos herumliegenden Ameisenlarven und -puppen vergreifen.

Wie gesagt, selbst Fachleute können das im Einzelfall oft nicht entscheiden, wie sich eine bestimmte Milbenart nun verhält. Deshalb plädiere auch ich immer wieder dafür, sie lieber zu vernichten, als größere Risiken einzugehen. Deshalb empfehle ich auch, Futtertiere zu überbrühen, um möglichst gleich gar keine Milben in die Formikarien einzuschleppen.

mfG,
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Beitragvon Ulrich_W » 24. Nov 2006 23:44

Na ja,

jedesmal das Gleiche, habt ihr eigentlich Angst davor, dass jemand seine Milben erfolgreich bekämpft und euch dummerweise klar macht, dass Ihr eure Ameisen vielleicht nutzloserweise abgekocht habt?

@delirum: In deinem Fall ist deine Vorgehensweise natürlich richtig, wenn eine Behandlung keine Aussicht auf Erfolg hat, dann handle ich ebenfalls so.
Was ich eigentlich bemängeln wollte, war, dass man, wenn man als Anfänger die Randbedingungen nicht kennt, nur zum Schluß kommen kann man müsse die Ameisen bei Milbenbefall immer töten!?
Und das ist doch wohl absurd!

@earlant: Das sich ein Zoologe oder Entomologe bei der Bestimmung bzw Unterscheidung schon schwer tut ist genau das Problem! Denn wie soll das ein Laie, ohne Übung, der zum erstenmal einen Milbenverdacht in seinem Formikarium hat tun?
Sie raten in diesem Forum Hobby-Myrmekologen beim kleinsten Milbenverdacht alles zu überbrühen, obwohl die meisten wahrscheinlich noch nie was von Springschwänzen gehört haben und diese dann erst recht nicht richtig einordnen können!

Die Unterscheidung oder Bestimmung der Art ist aber auch nicht das vorrangige Kriterium und erforderlich um Milben oder anderem Getier Herr zu werden. Allein die Beobachtung über einen kurzen Zeitraum ist erforderlich um den Einfluß der Milben auf die Kolonie oder einzelne Ameisen zu erkennen und natürlich auch Änderungen durch Umwelteinflüsse!
Delirium hat dies ja ebenfalls getan, nur sollte man diese Tatsachen und Vorgehensweisen einem Anfänger auch mitteilen bevor er seine ganze Kolonie vernichtet oder?


Auf die verscheidenen Behandlungsmethoden, die ja teilweise auch schon Erfolge gezeigt haben will ich hier erst gar nicht mehr eingehen, aber auf das Übertragungsrisiko. Zum Einen lässt sich das Übertragungsrisiko durch gezielte räumliche Trennung so gut wie ausschließen, zumindest auf ein Maß, dem jede Ameisenkolonie ausgesetzt ist, wenn sie noch keinen Befall hat.
Zum Anderen ist es doch meistens so, dass wenn man erst bei einer Kolonie Befall entdeckt, haben es die anderen Kolonien eh schon, also macht ein paar Tage beobachten auch nichts mehr aus!

Also Aufklärung und nicht gleich zum Abschlachten raten! :wink:

Gruß

Ulrich
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Beitragvon HeldGoP » 25. Nov 2006 00:20

weiß jemand wie das mit parasiten und metamorphose ist? kann man sich sicher sein das fliegen, die man als puppen/larven erwirbt, frei von parasiten sind?

mfg
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Beitragvon Bud Spencer » 25. Nov 2006 01:36

Das kann man nie zu 100 % sagen, da neben den adulten Tieren immer auch Eier oder andere Stadien geben könnte, die nicht ohne weiteres zu sehen oder zu identifizieren sind. Diesem Problem kann man nur dadurch entgehen, indem man eigene Futtertiere gewissenhaft großzieht und diese somit auch über einen längeren Zeitraum beobachten kann.
Aber wie gesagt, eine 100 %ige Sicherheit gibt es nicht, solange man Futtertiere nicht überbrüht.
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Beitragvon Sahal » 25. Nov 2006 01:51

Hi und Hallo,

in keinem einzigen Eurer Beiträge wird "melli" mal gefragt, wie viele Beine denn nun maximal (!) die Biester haben und ob die huppen, schnell oder langsam krabbeln, sehr lang oder Kugelig sind... zumindest sollte eine Ferndiagnose zwischen adulten Acari (Arachnida) und Hexapoda, zB Collembola, unterscheiden können, wenn eine Lupe zur Hand ist. Das wäre doch mal eine hilfreiche Info um auf harmlose (?) Springschwänze hinzuweisen.

Die Beschreibung hört sich aber eh nicht gesund an, und bei einem derartig augenfälligen Befall in der Winterruhe ist ein Keulen wohl die beste Alternative!


jedesmal das Gleiche, habt ihr eigentlich Angst davor, dass jemand seine Milben erfolgreich bekämpft
Nein, exakt auf diesen Fall warten wir sehnsüchtig und fiebern auf eine zuverlässige Bekämpfung von ua Milben, ohne die Ameisen zu schädigen oder gleich mit zu Exen... und auch nicht die berühmt-berüchtigten Teilerfolge, die bekomme ich auch mit doppelseitigen Klebeband und nem Feuerzeug hin. Teilerfolge sind bei Milben Nullerfolge, das habe ich in der Reptilienhaltung oft genug erfahren müssen.

Ulrich_W: zeige er den Weg und erleuchte uns! Wir werden Dich ehren als den "Milbenflüsterer"! :D
Und nenne uns die Mitbewohner (mit exaktem Laientauglichen Bestimmungsschlüssel), die definitiv nicht an der ruhende Brut knuspern... auch nicht bei Nahrungsmangel, oder Überbevölkerung, oder Sonntags! :eat02:

Aber Du hast mit einem Recht, denn es ist wirklich jedes mal das Gleiche... kaum wird auf irgendein Risiko in unserem Hobby hingewiesen, kommen gleich aus jeder Ecke Verharmlosung und "ach, ist doch egal"...
Ist es so schwer zu akzeptieren, dass unser Hobby viele Schattenseiten hat??

Denn wie soll das (Erkennen, Bestimmen) ein Laie, ohne Übung, der zum erstenmal einen Milbenverdacht in seinem Formikarium hat tun?
Eben, wie sollte er das! Also ist der einzig sichere Weg das heisse Kaffeewaser.. nichts anderes schreibt "earlant" (ok, ohne Kaffee).
Sie (earlant) raten in diesem Forum Hobby-Myrmekologen beim kleinsten Milbenverdacht alles zu überbrühen
Und irgendwo mit Recht.
Ich zB beherberge einen Haufen Völker verschiedener Arten und bin gerade im Thema "Milben und sonstige gefrässige Untermieter" sehr empfindlich.
Sobald ein Fall auftritt, in dem die Tierchen auf den Ameisen oder der Brut sitzen, wird die Kolonie gebadet! Ebenso und besonders Fälle, in denen ein RG massiv mit Aliens befallen ist... ausser natürlich mit auf Watte und Glas spezialisierte Destruenten, die ich aber ja nicht bestimmen kann, verflixt, also auch baden :dontknow:

Was nützt mir eine gründliche Beobachtung, wenn nun in dieser Zeit die "kleinen Untiere" meine restlichen Kolonien infizieren?
Soll ich den gesamten Bestand riskieren?

Dein letzter Absatz spricht für sich... zumal Du eine komplette Desinfektion des Halters sowie der Arbeitsgeräte nach jeder Handhabung mit infizierten Kolonien vergessen hast :D
Ach ja, und Milben haben Beine... ein massiver Milbenzug toppt jede Ameisenstrasse.


Meinungen gibt es viele, und so wie Du eine Beobachtung und versuchte Bekämpfung propagierst, darf doch ein anderer User das Keulen propagieren.
Ich wäre zumindest als Anfänger kreuzunglücklich gewesen, wenn ich mir durch den Hinweis "Beobachten" auch noch die anderen Kolonien versaut hätte... zumal ich aus mangelnder Erfahrung als blutiger Anfänger auch nach längerer Beobachtung genauso schlau wie vorher gewesen wäre... geschweige denn vernünftige Bekämpfungsversuche hätte einleiten können...

So kann Milli sich jedenfalls gefahrlos auf die nächste Saison freuen, sich eine strunzgesunde Kolonie zulegen und hochmotiviert mit überbrühten Futtertieren frisch ans Werk gehen.


Wer Milben oä sein Eigen nennen darf und sich an die Bekämpfung wagen will, der pfeift sowieso auf Empfehlungen und geht an die Erprobung der Bekämpfung!
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Beitragvon Ulrich_W » 25. Nov 2006 08:08

Sahal,

tut mir echt leid, dass meine Ameisen nicht ständig Milben haben damit ich einen Weg finde sie zu bekämpfen, um euch die erwünschte Erleuchtung zu bringen! :cry:


Die Fakten haben wir doch schon ausreichend diskutiert, es gibt gutes und schlechtes Getier nebst den Ameisen im Formikarium und davon welches, dass sich erfolgreich bekämpfen lässt und welches das nicht!
Jediglich über die Anzahl und Häufigkeit lässt sich noch streiten!
Wie jeder einzelne Halter damit umgeht ist jedem selbst überlassen, aber dann gebt ihnen doch auch die richtigen Informationen!

Dein letzter Absatz spricht für sich... zumal Du eine komplette Desinfektion des Halters sowie der Arbeitsgeräte nach jeder Handhabung mit infizierten Kolonien vergessen hast
Ach ja, und Milben haben Beine... ein massiver Milbenzug toppt jede Ameisenstrasse.


Gezielte räumliche Trennung schließt aus dass so eine Milbenstrasse jemals ankommt! Oder will mir jetzt jemand erzählen dass solche Milben auf der suche nach Ameisenkolonien von Haus zu Haus ziehen?
Das ist z.B. wie mit einem Kopflausbefall, wenn die Kinder nicht mehr in die Schule gehen, dann bekommen sie auch keine Läuse!
Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, seine Ameisen vorrübergehend bei einem Bekannten oder an weit entfernter Stelle unterzubringen, das steht aber auch gar nicht zur Diskussion!
Desinfektion? Habt ihr euch schon jemals nach dem Besuch einer Zoohandlung wenn ihr Futtertiere gekauft habt desinfiziert? Was bringt das überbrühen der Futtertiere an sich wenn ihr eh eure Ameisen auf andere Art infiziert!? Denkt mal darüber nach bitte! :?:
Die meisten Ectoparasiten werden, denke ich zumindest, nur auf dem direkten weg weitergegeben.


Aber das ist auch nicht der eigentliche Punkt um den es mir hier geht!
Die Myrmekologie respektive die Ameisenforschung und -Fachwelt ist schon ziemlich weit fortgeschritten und kam zu dem allgemein von euch anerkannten Schluß "töten bevor schlimmeres passieren könnte"!
Akzeptiert, aber die Forschung und Fachwelt für Ameisen interessiert sich ja auch für Ameisen und nicht für die Bekämpfung von Milben, sie hat ja auch keinen großen Nutzen davon?
Und noch viel schlimmer, ich unterstell mal es wird immer nur sofort zum heissen Wasser gegriffen!

Die Ameisenhaltung (Myrmekologistik? es gibt noch nicht mal ein Wort dafür! :lol: )hingegen steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt leider auch noch sehr wenig Literatur über die Ameisenhaltung. Und die Fachbücher über Ameisen gehen nicht oder nur sehr Oberflächlich auf Haltungsfragen ein. Fragen wie z.B. was muß ich beachten um das Risiko von Milbenbefall zu verringern und welche Methoden überhaupt vorhanden sind, mit denen ich dies versuchen kann und natürlich auch ob man überhaupt Aussicht auf Erfolg hat.

Also wie soll sich daran etwas ändern, wenn keiner den Mut hat, und ihr tragt ja kräftig zur Entmutigung bei, auch mal ein Risiko einzugehen und damit auch neue Wege zu gehen? Dies geht sogar soweit, dass manch einer nur belächelt wird wenn er erzählt er habe erfolgreich Milben bekämpft!

Im übrigen hatte ich selber schon einen Futtermilben Befall, den ich erfolgreich durch Entzug der Nahrungsgrundlage, wie weiter oben schon beschrieben, bekämpft habe!

Gruß

Ulrich
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Beitragvon Sahal » 25. Nov 2006 09:21

Hi Ulrich_W,

mist, und ich wollte schon die Birnen rausschrauben... ok, dann ohne Erleuchtung :D
Hoffentlich kann ich den Druckauftrag für die T-Shirts noch stoppen.

Akzeptiert, aber die Forschung und Fachwelt für Ameisen interessiert sich ja auch für Ameisen und nicht für die Bekämpfung von Milben, sie hat ja auch keinen großen Nutzen davon?
Und noch viel schlimmer, ich unterstell mal es wird immer nur sofort zum heissen Wasser gegriffen!
Wenn ein Institut über Monate oder besser Jahre die Forschungsobjekte bis zur Geschlechtsreife gezogen hat und plötzlich die gesamte Arbeit durch Milbenbefall bedroht wird... soll dann die ganze Forschung aufgegeben und sang und klanglos dem feuchten Grab übergeben werden? Jeder Forscher wird sich in den langen Rücken beissen. Neben der fetten Entäuschung stehen ja auch ne Menge Kosten dahinter.
Ich denke schon , das gerade die Institute ein großes Interesse an der Milbenbekämpfung haben, diese jedoch nur nebenbei führen können... wer soll eine zielgerichtete Forschung dazu auch bezahlen.

Zudem gibt es im Bereich Honigbienen ja bereits kräftige Anstrengungen, den Milben zu Leibe zu rücken... wenn das sicherlich auch nur sehr bedingt auf die Ameisen übertragbar ist.

Wie jeder einzelne Halter damit umgeht ist jedem selbst überlassen, aber dann gebt ihnen doch auch die richtigen Informationen!
Hö? Mache ich doch: abbrühen!
Das ist nunmal der sichere und zuverlässige Weg, und die im Moment einzig richtige Information bei auch nur "vermutlich" schädlichem Befall... bevor es alles dahinrafft
Und wie ich schon schrieb, es mutet sehr seltsam an, dass auch Du "melli" nicht mal hier in den Posts nach weiteren Informationen über die Tieren gefragt hast... das wäre doch mal der Anfang, um die "unschädlichen" Plagegeister zu identifizieren.

Es ist eher für den Anfänger oder "Otto-Normal-Halter" wie mich die falsche Information, diese Problematik herunterzuspielen und zu "Doktor-Spielen" zu ermuntern, wohlwissentlich, dass in der unnatürlichen Enge eines Formis oder gar RG´s Milben ein schnelles Ende für die Pflegelinge bedeuten können.

Wer sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigen möchte, für den sind diese Infos ala Abbrühen doch sowieso uninteressant!!
Der wird sich an die Thematik schmeissen, Texte wälzen und eine Lösung suchen.
Gründet eine AG "Milben" und experimentiert und tauscht Euch aus... det meine ich ausnahmsweise ernst :D
Eine Gefahr für die restlichen Bestände besteht ja nach Deinen Worten nicht, da Du det zuverlässig trennen kannst... und Forschungsmaterial kann Dir/Euch dann und wann sicherlich ein Halter zusenden. Das Problem ist ja nicht ein Mangel an Milben, sondern dieses elende "nicht mehr los werden"... ergo sollten die Forschungsobjekte nicht knapp werden.
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Beitragvon Melli » 25. Nov 2006 13:05

@Sahal: Erstmal habe ich doch gesagt das ich mir nicht sicher bin ob es Milben sind! Ich dachte es würde daraus klar, dass es mich interessieren würde, um was es sich sonst handeln könnte.

Hab mir das Getier mal mit der Lupe angesehen... Hab aber damit beim besten Willen nicht die Anzahl der Beine feststellen können, dazu sind sie zu klein und durchsichtig... Aber WENN es sich um Milben handelt, wären es doch 8 oder täusch ich mich da?! Aber sie sind ziemlich rund und springen nicht sondern krabbeln eindeutig. Das spricht doch schon mal für Milben oder nicht? Außerdem würde ich sagen das sie schädlich sind... da sie wohl eine Queen schon getötet haben. Das kann natürlich auch etliche andere Gründe haben...
Habe mich natürlich auch schon gefragt wie sie da überhaupt hingekommen sind, da ich ja die Futtertiere auch zuvor immer abgekocht habe.
Also gibt es zur Zeit keine (bewießen) bessere Methode als das überbrühen? Da ich ja jetzt in der Winterruhe kein Futter mehr geben, kann ich auch schlecht Futtermittel entziehen.
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Beitragvon Purifier » 25. Nov 2006 13:23

Ah ok danke earlant....es vergeht kein Tag an dem man nichts lernt :D
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