Stehender oder liegender Y Tong??

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Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon OnePiece » 6. Jul 2010 20:48

Hallo zusammen!!!
Ich wollte mal wissen was besser ist ein liegender oder stehender Y Tong.
Ich habe vor in dieser Woche ein Y tong zu bauen für meine Lasius niger Kolonie ca. 70 Arbeiterinnen.
Was für Erfahrungen habt ihr gesammelt???
Hoffe ihr könnt mir helfen.

mfg
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Re: Stehender oder Liegender Y Tong??

Beitragvon johho » 6. Jul 2010 21:13

ich denke du meinst ob man von der Seite oder von oben draufschaut?

Ich hab 2 stehende Ytong Nester, ich find die besser weil ich sehr gut reinschauen kann.
Ich denke mal den Tieren ists egal.
johho
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Re: Stehender oder Liegender Y Tong??

Beitragvon Markus » 6. Jul 2010 21:37

Für siebzig Arbeiterinnen?
Ein liegendes Nest mit einer ca. 2x2cm großen, ca. 5cm tiefen Kammer, welches nicht befeuchtet wird für die Puppen und ein Stehendes, von unten bewässertes, 15-20cm großes Nest.
Kammerhöhe für das Vertikalnestmax. 1cm, Kammerlänge max. 3cm, Kammertiefe höchstens 1cm, eher fünf, da man sonst nicht gut reinsehen kann...
Im Vertikalnest maximal sieben Kammern würde ich schätzen, sonst wird deine Kolonie noch einige Zeit zu klein sein, Abstand zum Wasser (von unten) sollte mindestens drei cm betragen.
Größere Vertikalnester sind zwar günstiger, da sich dort automatisch unterschiedliche Feuchtigkeitszonen bilden, aber dafür ist deine Kolonie noch zu klein, Horizontalnester sind günstig, wenn man gleichartige Feuchtigkeitsbedingungen haben will (ich gehe von Bewässerung von unten aus), feuchter sollte ein etwa fünf cm dicker Stein sein (näher am Wasser), weniger Feucht wären dann 10cm.

Für gewöhnlich würde ich bei einer größeren Kolonie ein Vertikalnest als simulierten Hügel und mehrere Horizontalnester als Bodennest empfehlen, aber das dauert bei dir wohl noch...
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Re: Stehender oder Liegender Y Tong??

Beitragvon Kendoras » 6. Jul 2010 23:19

Guten Abend,


bislang habe ich die Erfahrung gemacht, solange die Nester ein gutes Gang- und Nest-System haben hat ein stehender Ytong zu einem liegendem Ytongnest keine Vor oder Nachteile.


MfG
Kendoras
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Re: Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon MrIglo » 7. Jul 2010 07:34

Guten Morgen,
ich habe selber einen liegenden Yton, für meine Lasius niger. Der gesamte Ytong ist mit einer 5mm Sandschicht(kein sand lehm) bedeckt. In dem Sand graben die Lasius niger ihre Gänge wie in einer Farm. Durch den geringen Lehmanteil und die nur 5 cm Dicke des Sandes sind die Gänge fast ausschließlich direkt am glas.
100_0730.JPG
Liegendes Ytongnest mit 5mm Sansdschicht, bewohnt von Lasius niger



Beide Nestformen haben einige Vorteile.

Liegendes Nets:
Das Glas eines liegenden Nestzes verschmutzt weniger. Man hat die Schwerkraft zur reinigung auf seiner Seite. (oder hat jemand andere Erfahrungen)
Du kannst durch einen Wassertropfen auf dem Glas dafür sorgen dass sich innen im Nest Kondenswasser bildet. Man sieht ob die Ameisen durst haben.
Heizmatte und Lichtschutz können auf das nest gelegt werden, ohne extra Befestigung.
Gänge stürzen nicht ein.

Stehendes Nest:
Besser in ein Becken integrierbar.
Feuchtigkeitsgefälle leicheter herstellbar (wie Markus sagte).
Platzsparend.


Wichtig ist unabhängig davon ob das Nest seht oder liegt, dass anfangs ungenutzte Kammern mit Sand verschlossen werden. Sonst kann es passieren, dass die Ameisen dort ihren Müll entsorgen. Und eine gute Belüftung der Rückseite reduziert Kondenswasser am Glas.

LG
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Re: Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon Kendoras » 7. Jul 2010 10:46

Hallo liebe Community,


man kann sich über die Vor- und Nachteile streiten.
Aber um einiges noch zu verbessern, schreibe ich ein kleinen Beitrag dazu.

Beide Nestformen haben einige Vorteile.
Liegendes Nest:
Das Glas eines liegenden Nestes verschmutzt weniger. Man hat die Schwerkraft zur reinigung auf seiner Seite. (oder hat jemand andere Erfahrungen)
Du kannst durch einen Wassertropfen auf dem Glas dafür sorgen dass sich innen im Nest Kondenswasser bildet. Man sieht ob die Ameisen durst haben.
Heizmatte und Lichtschutz können auf das nest gelegt werden, ohne extra Befestigung.
Gänge stürzen nicht ein.


- Das Glas wird bei größeren Kolonien gerne mit Dreck beziehungsweise Erdpartikeln versehen und damit wird der Einblick erschwert oder unmöglich gemacht.
--> Dies ist allerdings bei allen möglichen Nestern möglich, wenn der Lichteinfall zu hoch ist.
- Kondenswasser sollte sich niemals im Nest bilden - Es sollte zwar eine Grundfeuchtigkeit vorhanden sein, die einige Kammern(1/3 / 1/4 des gesamten Nestes) feucht hält, allerdings sind Kondenswassertropfen nicht wirklich vom Vorteil
- Allerdings zum Nachteil, wenn die Tropfen auf die ungeschützte Brut fällt - Sie könnten, müssen aber nicht, sterben.

Stehendes Nest:
Besser in ein Becken integrierbar.
Feuchtigkeitsgefälle leicheter herstellbar (wie Markus sagte).
Platzsparend.


Integierbar sind beide Varianten wesentlich gut. Sollten es diese Nester sein, die an die Scheibe geklebt werden mit einem Zwischenboden, gibts folgendes zu sagen.
Sollte keine Belüftung im Zwischenraum sein, kann es sehr gut sein, dass durch anfeuchtung durch eine Röhre zum Ytong bzw. dem Zwischenraum hin, sich sehr viel Kondeswasser bildet, was das Nest wieder schädigt, da es zu feucht ist und trockenlebende Ameisen nicht gerne darin einziehen, wohnen oder es gar nicht erst tun.
Zusätzlich gibt es auch stehende Nester, die außerhalb eines Beckens stehen. Diese sind leicht mit einem Schlauch zu verbinden.
Sie sind wesentlich besser zu befeuchten. Denn sie stellt man in eine Art von Bottich (Untersatz), den man nach Belieben und Nöten wieder mit Wasser füllen kann, je nach dem eben, wie viel man benötigt.
Zusätzlich können die Ameisen Puppen nach oben hin verlagern, Eier und Larven in den unteren bis mittleren Bereich legen.
Allerdings müssen solche Nester ein gutes Kammern und Gangsystem haben, damit die Ameisen sich auch gut nach oben hin bewegen können ohne wirklich größeren Aufwand, nicht das es doch zu Steil wird .
Wichtig ist unabhängig davon ob das Nest seht oder liegt, dass anfangs ungenutzte Kammern mit Sand verschlossen werden. Sonst kann es passieren, dass die Ameisen dort ihren Müll entsorgen. Und eine gute Belüftung der Rückseite reduziert Kondenswasser am Glas.


Nein, ist es nicht. Denn sogar wenn die Ameisen ihren Müll entsorgen, in andere ungenutze Kammern, ist es so , dass sie ihn bei steigender Koloniestärke wieder rausholen und aus dem Nest entfernen.
Nebenbei zeigt das eigentlich auch der Haltungsbericht auf Ernes Homepage über seine Camponotus sericeus zum Beispiel.
Normaler Weise sollte man auch in der Lage sein solche Nestkammern dann nicht weiter feucht zu halten, denn die Feuchtigkeit ist der Hauptverursacher von Schimmelbildung des Abfalles.
Trockene Kammern gammeln dagegen schlecht bis gar nicht. Zusätzlich ist es bei beiden Varianten (stehend oder liegend) sowie auch bei anderen nicht hier genannt Aufstellvarianten Möglich die Befeuchtung exzellent zu "steuern" (sprich zu beeinflussen).

MfG
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Re: Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon Markus » 7. Jul 2010 16:07

>- Kondenswasser sollte sich niemals im Nest bilden - Es sollte zwar eine Grundfeuchtigkeit vorhanden sein, die einige Kammern(1/3 / 1/4 des gesamten Nestes) feucht hält, allerdings sind Kondenswassertropfen nicht wirklich vom Vorteil.<

Kondenswasser bildet sich an der Scheibe, wenn diese wesentlich kälter ist, als die Umgebungsluft (beispielsweise bei einem beheizten Ytong oder wenn im Zimmer die Temperaturen abfallen),
denn wenn die warme, wassergesättigte Luft im Ytong auf die kalte Scheibe trifft, kühlt sie ab, kann weniger Wasser aufnehmen, das überschüssige wird abgegeben und landet so an der Scheibe.
Das sagt nichts über die Feuchtigkeit im Nest aus, es tritt nur dann wirklich nie auf, wenn das Nest knochentrocken ist und die Ameisen selbst auch nicht viel Wasser abgeben...

>- Allerdings zum Nachteil, wenn die Tropfen auf die ungeschützte Brut fällt - Sie könnten, müssen aber nicht, sterben.<

Du malst den Teufel an die Wand, da dürfte der Ytong darunter dann gar kein Wasser aufnehmen und der Tropfen müsste echt groß sein und die Larven müssten wirklich, wirklich wasserempfindlich sein...
Setzt du das Nest unter Wasser, ist das natürlich etwas anderes!

>Allerdings müssen solche Nester ein gutes Kammern und Gangsystem haben, damit die Ameisen sich auch gut nach oben hin bewegen können ohne wirklich größeren Aufwand, nicht das es doch zu Steil wird .<

Von welchen Ameisen redest du?
Meine hatten nie Probleme mit steilen Ytongflächen...
(Ich dachte, wir reden hier von Lasius niger...)

>Nein, ist es nicht. Denn sogar wenn die Ameisen ihren Müll entsorgen, in andere ungenutze Kammern, ist es so , dass sie ihn bei steigender Koloniestärke wieder rausholen und aus dem Nest entfernen.<

Und die Scheibe bleibt dreckig...

>Normaler Weise sollte man auch in der Lage sein solche Nestkammern dann nicht weiter feucht zu halten, denn die Feuchtigkeit ist der Hauptverursacher von Schimmelbildung des Abfalles.<

Wie soll man das bitte bei von unten befeuchteten Nestern anstellen?
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Re: Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon Kendoras » 7. Jul 2010 22:28

Hm, vielleicht hat ein anderer Halter andere Erfahrungen und Beobachtungen gemacht, als ich.
Doch bei mir war es allerdings so, dass gerade meine in trockenen Gegenden lebenden Ameisenarten sehr scheu auf so eine Nässe reagieren.
'Tschuldigung, dass ich nicht nur von Lasius niger spreche... Ich rede z.B von meiner jetzigen Camponotus nigriceps, sowie einige andere Arten die ich hielte, vondaher... .
Lasius niger hatte ich bislang nur in Reagenzgläsern so weit wie es geht gehalten.
Bezüglich des Gang- und Kammernsystems ging es weitestgehend um diverse kleinere und größere Camponotus, die sehr wohl Probleme damit hatten.
Was die Scheibe angeht... Jede Scheibe wird im Verlauf der Zeit und der Haltung schmutzig oder nicht ?
Außerdem... haben meine Ameisen sie mit Sand versehen und dann abgetragen... Handelte sich um Camponotus atriceps.

"Wie soll man das bitte bei von unten befeuchteten Nestern anstellen?"

- Nicht mehr befeuchtet, eventuell....
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Re: Stehender oder liegender Y Tong??

Beitragvon Gast - ehem. User » 8. Jul 2010 12:57

Ich habe bei Myrmica rubra sehr gute Erfahrungen mit einem liegenden Ytong Nest gemacht. Zur Befeuchtung steht es in einer Schale, welche bis zu 50% Ytong Höhe mit Wasser gefüllt werden kann (es ist dann schon richtig nass, was aber die Ameisen nicht stört).

Obwohl ich die Arena (Sand-Lehm Mischung) befeuchte, bleiben sie lieber im Ytong-Nest.
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