Hallo liebe Ameisengemeinde,
ich möchte euch meine neuste Errungenschaft nicht vorenthalten. Ich habe mich dazu entschieden, eine "exotische" Ameisenart zu halten, da mir es einfach auch wichtig ist im Winter meinen Beobachtungen nachzugehen.
Zu der nun ausgewählten Art:
* Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
* Farbe: Arbeiterinnen: dunkelbraun, Königin: schwarz mit braunen Beinen
* Größe: Königin 11 - 13 mm
* Verbreitung: Orient (Kleinasien)
Laut Händler wurden die Gynen in Meeresnähe eingesammelt. Derzeit herrschen dort noch Temperaturen von ca. 30°C * Eigenschaften: polymorph
* Nestbau: Erdnester, häufig im Sand oder unter Steinen
* Nahrung: Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
* Winterruhe: Nein
* Temperatur: 22 - 30 °C
* Luftfeuchtigkeit: Trockenes Klima
* Bepflanzung: egal
Beschreibung:Orientalische Messorart, welche keine Winterruhe benötigt. In ihrer Heimat sind sie während der etwas kühleren Jahreszeit auch außerhalb des Nestes aktiv. Diese Messorart ist wesendlich einfacher zu halten als Messor barbarus, nimmt außer Körnern ebensogerne Zuckerwasser/Honigwasser, aber auch gerne Insekten (ähnlich wie viele Pheidole Spezies). In Kaugemeinschaften bereiten diese Ameisen aus den eingetragenen Samen ihr Ameisenbrot, wobei sich hierbei die großen Soldaten besonders als Kornknacker betätigen. Dadurch, dass diese Art im Winter warm gehalten werden kann, hat man nicht die lange Wartezeit bei der Koloniegründung wie bei Messor barbarus, welche normalerweise erst im Frühjahr mit der Eiablage beginnt. Sie haben ebenso eine Kastenbildung (polymorph) wie Messor barbarus oder Messor capitatus und legen auch ihre "Kornkammern" und Spreuhaufen an, wie letztere Arten. In ihrer Heimat kann man die Nester an großen kraterförmigen Eingängen erkennen.Ihre Nester legen sie gerne in Sand oder lehmigen Sand an.Diese Art hat einen schlankeren Körper als Messor barbarus und die Arbeiterinnen sind braun bis schwarz gefärbt. Die Königin ist schwarz mit bräunlichen Beinen.Die Temperatur kann 22 - 30 °C sein aber im Winter kommen sie auch mit etwas kühleren Temperaturen zurecht ca. 15 - 22 °CSo - genug Förmlichkeiten!
Am Montag wagte ich mich mich endlich, die Gyne zu bestellen. Sie ist erst vor kurzem beim Händler eingetroffen und erst frisch vom Schwarmflug.
Bereits am Mittwoch erreichte mich das Paket, auf das ich die ganze Zeit gewartet habe. Sie war quicklebendig und durch das "Heatpack" auch noch nicht durchgefroren. Aber "Sie" war auch das Einzige lebendige, was mich in dem RG erkennen konnte. Sie hat also, wahrscheinlich stressbedingt noch nicht mit der Eiablage begonnen.
Schnell merkte ich, dass das RG meiner Meinung nach ein wenig zu klein ist und stecke das kleine RG in ein größeres, welches ich auch mit Alufolie abgedunkelt habe. Der Umzug ging in wenigen Minuten von statten. Kurz vorher schoss ich noch ein paar Fotos, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Zur Haltung:
Da es nun wohl heißt "Warten, warten, warten!" habe ich das RG nun in eine mit Seramis befüllte Box gestellt. Darunter habe ich eine Heizmatte gelegt. Die Temperatur beträgt an der Oberfläche ca. 26-27°C. Laut Händler optimal für eine erfolgreiche Gründung. Körner waren bereits im RG vorhanden, da sie aber claustral gründet werde ich ihr erstmal kein weiteres Futter hinzugeben. Oder meint ihr eine Zuckerlösung schadet nicht? Immerhin kann sie bei Bedarf über die Körner herfallen. Nun ist es Freitag und ich bin weiter am Warten. Wenn ich damit rechnen kann, dass sie die nächste Zeit mit dem Eier legen beginnt, werde ich voraussichtlich Ende Januar mit den ersten Pygmäen rechnen.
Falls ihr Anregungen, positive oder negative Kritik äußern möchtet, nutzt dazu bitte meinen
Diskussionsthread.
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